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Der Skandal um die Abfangjäger

 

 

 

Es ist wohl ein besonderer Zynismus, dass gleichzeitig mit Einschnitten bei Pensionen und bei der Gesundheitsversorgung auch der Ankauf von "Eurofighter"-Abfangjägern im Parlament beschlossen wurde. In einer Dringlichen Anfrage, die die grünen Nationalratsabgeordneten Peter Pilz und Werner Kogler am 10.Juni 2003 an Finanzminister Grasser einbrachten, wollten sie u.a. wissen, warum der Minister, der ursprünglich verbal gegen den Ankauf von Abfangjägern war, plötzlich vehement für das teuerste Modell, den "Eurofighter", eingetreten ist und Verteidigungsminister Scheibner (der die Saab-Gripen bevorzugt hatte) am 2.Juli 2002 dazu brachte, sich für diesen zu entscheiden.

Mehr Licht in die Angelegenheit zu bringen ist schwierig, zumal ÖVP und FPÖ die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses in dieser Causa blockieren.

Sicher scheint jedoch, dass die Gesamtkosten noch weit über den ursprünglich geplanten 2 Milliarden Euro liegen werden. Dies sind Kosten, die selbst durch Pensionseinbußen hunderttausender Menschen erst in Jahrzehnten aufgewogen werden. Dazu kommt noch die militärische Sinnlosigkeit, da ja ein "fliegender Fotoapparat" dieselbe Funktion auch erfüllen könnte.
Die schwarz-blaue Regierung wird sich gefallen lassen müssen, bei jedem Abbau von Sozialleistungen vorgehalten zu bekommen, wie viel (oder besser: wie wenig) die jeweilige Maßnahme im Vergleich zu dem Geld, das für die "Eurofighter" verpulvert wird, einbringt. Und die Jungen, für die die ÖVP ja die Pensionskürzungen durchzusetzen vorgibt, werden noch lange für dieses teure Kriegsspielzeug zu zahlen haben.

Zur Illustration der "Sparsamkeit" von Minister Grasser sei noch ergänzt, dass im Mai 2004 bekannt wurde, dass Österreich die Eurofighter um etwa die Hälfte teurer eingekauft hat als Deutschland.

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