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Schildbürgerstreich in der Bergenstammgasse verhindert
Bergenstammgasse Juni 2004 neue Markierung


OBEN: Grün-Bezirksrat Walter Frank zeigt die Stelle, wo der Gehsteig zu Ende gewesen wäre.

UNTEN: Die Bergenstammgasse, wie sie nach der schließlich durchgeführten Umgestaltung aussieht.


Am 5. Mai 2004 beschloss die Verkehrskommission der Hietzinger Bezirksvertretung mehrheitlich (gegen die Stimmen der Grünen!), den Gehsteig auf der südlichen Seite der Bergenstammgasse in Ober St. Veit auf rund 60 cm (!) zu verkleinern, um durch Abmarkierung das bis dahin unerlaubte Gehsteig-Parken von Autos zu legalisieren.

Auf dem Foto zeigt Bezirksrat Walter Frank mit dem Fuß auf jene Stelle, bis zu der der Gehsteig nach den Vorstellungen von ÖVP, SPÖ und FPÖ nur noch gereicht hätten (neue Markierungen waren bereits mit Kreide angezeichnet worden). Verständlicherweise stieß diese Maßnahme stieß, als sie bekannt wurde, auf Proteste bei vielen BewohnerInnen der Gasse.

Ein Gehsteig mit der Breite von 50 bis 60 cm ist von Eltern mit Kindern, von Einkaufenden oder von RollstuhlfahrerInnen kaum bis gar nicht benutzbar.
Außerdem ist der gegenüber liegende breitere Gehsteig nicht durchgängig, da auf Höhe von Nr. 7 ein Garten bis in die Fahrbahn ragt, was ein mehrmaliges Überqueren der Fahrbahn erfordert hätte - eine besonders bei Schneelage im Winter unzumutbare Situation. In der Bezirksvertretung am 23. Juni verlangten die Grünen daher eine Rücknahme der Pläne, der Antrag wurde der Verkehrskommission zugewiesen.

Bezirksvorsteher Gerstbach war gezwungen, sich mit den AnrainerInnen auseinander zu setzen und deren Meinung einzuholen. Eine (allerdings mit falschen bzw. irreführenden Angaben versehene!) Befragung der BewohnerInnen der Gasse ergab zwar insgesamt eine Mehrheit für die Maßnahme, auf der direkt betroffenen südlichen Seite der Bergenstammgasse allerdings sprach sich die Mehrheit dagegen aus.

Aus der Bevölkerung kam jedoch zum Glück ein Kompromissvorschlag, der eine geringfügige Kürzung des breiten nördlichen Gehsteigs vorsieht, sodass auf beiden Seiten rund 1,50 m Gehsteig übrig bleiben. Dieser Vorschlag wurde in der Verkehrskommission positiv aufgenommen und schließlich Anfang September verhandelt. Der ursprünglich geplante "Schildbürgerstreich" konnte so noch rechtzeitig verhindert werden, zeigt jedoch, dass die Mehrheit im Bezirksparlament (wenn kein Druck aus der Bevölkerung kommt) ihre Entscheidungen oft aus der Perspektive der Auto-Windschutzscheiben und selten aus der der FußgängerInnen trifft.

 


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