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Fluglärm über Hietzing nimmt zu
Seit April 2004 ist die Fluglärm-Belastung für BewohnerInnen von Speising und der Gegend SAT/Friedensstadt spürbar gestiegen. Der Grund dafür ist eine neue Flugroute, die über den Süden Wiens (u.a. auch über Mauer im 23. Bezirk) führt und im 1. Teilvertrag "Aktuelle Maßnahmen" des Mediationsverfahrens über die 3. Piste des Flughafens Schwechat beschlossen wurde.

Dieser Vertrag wurde am 28. Mai 2003 unterzeichnet. Einige Bürgerinitiativen und die durch Gemeinderätin Susanne Jerusalem vertretenen Wiener Grünen (als einzige politische Partei) waren skeptisch, während Bezirksvorsteher Gerstbach für Hietzing unterschrieb. Deshalb stellten die Grünen nun an ihn eine Anfrage, welche Maßnahmen er zur Reduktion der Belastung zu setzen gedenke, ob er sich auch eine zahlenmäßige statt der vereinbarten prozentuellen Deckelung der Flugbewegungen vorstellen könne (dies betrifft z.B. den Fluglärm über Ober St. Veit) und vor allem, ob er im Namen Hietzings einem 2. Teilvertrag zustimmen werde, der einen Ausbau der 3. Piste enthält. Durch die dann gewaltig steigenden Kapazitäten würde sich nämlich selbst eine prozentuelle Reduktion der Flugbewegungen in einen deutlichen Zuwachs in absoluten Zahlen verwandeln.

In seiner Antwort argumentierte BV Gerstbach, dass eine Verlegung des Flughafens und eine Einschränkung des Flugverkehrs aus wirtschaftlichen Gründen nicht möglich seien. Der Anteil der Landungen auf Piste 11 sei von 15,4% auf 11,5% herabgesetzt worden, eine zahlenmäßige Deckelung war nicht möglich. Auf den Pisten 11, 16 und 34 herrsche zwischen 21 und 7 Uhr mit wenigen Ausnahmen ein Nachtflugverbot. Der Flugverkehr sei zwar nicht naturgegeben, aber er sei nun einmal da und nehme zu, weshalb auch die Dritte Piste des Flughafens Schwechat nicht zu verhindern sein werde.

Dem ist entgegenzuhalten, dass einerseits das Nachtflugverbot von vielen Ausnahmen "durchlöchert" wird, dass sich die 11,5% Landungen auf Piste 11 schon in wenigen Jahren in eine Steigerung verwandeln, wenn jährliche Zuwachsraten von über 20% festzustellen sind, dass die Zunahme des Flugverkehrs (und vor allem auch des Transits über Wien) kein Naturgesetz ist und es auch zur Dritten Piste Alternativen gäbe, z.B. eine Flughafen-Zusammenarbeit Schwechat-Bratislava.

Immerhin hat der Bezirksvorsteher zugesagt, sich dafür einzusetzen, dass eine kürzlich in Hietzing entstandene Bürgerinitiative, die BI "Stop Fluglärm Wien Süd-West", im weiteren Lauf des Mediationsverfahrens einbezogen wird.


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