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Mut zu Umverteilung!

von Ingrid Risha

Mehr Einkommen, mehr Zeit, mehr Spitzenjobs für Frauen. Das wollen wir erreichen. Obwohl in Wien fast 40% der 20- bis 24-jährigen Frauen Matura haben - die Männer in dieser Altersgruppe liegen mit 34% darunter -, verdienen Frauen immer noch weniger und haben weitaus schlechtere Aufstiegschancen. Mehr als die Hälfte aller Studierenden sind weiblich, auch bei Universitätsabschlüssen haben Frauen die Nase vorne. Ein Großteil der jungen Frauen in Wien wollen einen Schul- oder Universitätsabschluss und wünschen sich finanzielle Unabhängigkeit.

Doch im Erwerbsleben wirkt sich die gute Ausbildung der Frauen noch immer viel zu wenig aus. Frauen in Spitzenpositionen sind in Österreichs Wirtschaft im Vergleich mit anderen Industriestaaten praktisch nicht vorhanden. Selbst bei gleicher Qualifikation mit Universitätsabschluss verdienen Männer in der Wirtschaft in einem Vergleich von 10 Jahren ein Mehrfaches. Und dies unabhängig davon, ob Frauen verheiratet sind oder nicht, ob sie Kinder haben oder nicht.

Die Frauenerwerbsquote in Wien ist hoch, dies ist eine Tatsache. Eine andere Tatsache ist leider auch, dass die Anzahl jener Frauen, die oft unfreiwillig in schlecht bezahlte Teilzeit-Jobs gedrängt werden, dramatisch gestiegen ist. Ein geringes Einkommen über längere Zeit bedeutet aber, dass die Ungleichheit weiter wächst und der Weg zu einem selbstbestimmten, unabhängigen Leben erschwert  bzw. unmöglich wird. Geringe Einkommen wirken sich besonders nachteilig bei Erwerbslosigkeit und Krankheit aus, ebenso auf die Höhe der Pension für Frauen.  Das heißt, Frauenarmut zieht sich oft wie ein roter Faden durch das Leben. Dem müssen endlich ernsthafte Anstrengungen entgegengesetzt werden. Die Statistiken, die Frauenförder-Pläne und Beschlüsse sind da, also bitte endlich das Notwendige in Taten umsetzen - es gibt genügend Konzerne und Betriebe, deren Gewinne laufend steigen, Umverteilung ist angesagt!

Für eine frauenspezifische Beratungsstelle in Hietzing

Diese soll unbürokratisch niederschwellige Unterstützung und Hilfe zur Selbsthilfe anbieten. Die Beraterin steht auf der Seite der Klientin, unterstützt sie beim Erkennen und Durchsetzen ihrer Bedürfnisse und bezieht  gesellschaftlich bedingte Diskriminierungen von Frauen mit ein. Es soll sowohl medizinische Beratung als auch Beratung zu Themen wie Beziehungen, weibliche Lebensphasen (Schwangerschaft, Wechseljahre, Älter-Werden), Kinder, Berufs- und Karriereplanung, Wiedereinstieg, etc. angeboten werden. Dies fehlt meiner Meinung nach in Hietzing, daher werde ich mich als Bezirksrätin für die Errichtung eines solchen Frauen-Ortes einsetzen.

Generationsübergreifendes, alternatives Wohnen auch für Hietzing!

Als ich von Hietzing in das Wohnprojekt "Sargfabrik" (14. Bezirk) umzog, war dies für mich genau die Form des Wohnens und Zusammenlebens, die ich mir wünschte: Ältere und Jüngere leben zusammen, kommunizieren miteinander, helfen einander, weit über die einzelnen Familien hinaus. Die Art des Wohnens fördert eine Gemeinschaft, in der SeniorInnen nicht abgeschoben werden, sondern eingebunden sind und aktiv bleiben. Ein solches Projekt wünsche ich mir auch in Hietzing – vielleicht entsteht es im Zuge der Nachnutzung des Areals an der Preyergasse?

Ingrid RISHA arbeitete bis zu ihrer Pensionierung 26 Jahre lang beim ORF und war dort auch gewerkschaftlich engagiert (AUGE - Alternative und Grüne GewerkschafterInnen). Mitbegründerin der Hietzinger Grünen (1987), von 1991-2001 und seit 2005 Bezirksrätin mit den Schwerpunkten Kinder und Jugendliche, Frauen, Soziales, Nahversorgung, Verbesserung der Situation für FußgängerInnen. Mehrere Funktionen bei den Wiener Grünen (u.a. Vorstandsmitglied der Frauenorganisation und von 2001-2003 der Landespartei), im Jahr 2004 Gründung des Grünen SeniorInnen-Stammtisches Hietzing/Penzing. E-Mail: risha@gmx.at

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Seite geändert am 30 Dezember, 2005 / Home / Kontakt: hietzing@gruene.at, Tel. 4000 / 81 832