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Diskussionen über die geplante Verbauung der Fleschgasse |
In der Fleschgasse in Unter St. Veit hat sich im Frühjahr 2007
eine BürgerInneninitiative gebildet, die sich gegen rücksichtslose Verbauung
und gegen Baumfällungen im Grätzl wehrt. Bereits im Jahr 1997 hatte sich der
Bezirks-Bauausschuss (in dem die Grünen damals nicht vertreten waren) anlässlich
einer Umwidmung gegen eine noch in der öffentlichen Auflage des Plandokuments
enthaltene Bauhöhenbeschränkung ausgesprochen, die dann mit der Beschlussfassung
durch den Gemeinderat leider tatsächlich fiel. Die Konsequenzen zeigen sich
nun, 10 Jahre später, bei Bauprojekten in der Fleschgasse Nr. 4-6 und 10. Dass
Bezirksvorsteher Gerstbach in einem Antwortbrief an die BürgerInneninitiative,
die ihm 450 Unterschriften für die Erhaltung des Baumbestands überreicht hatte,
am 7. September zugab, die Bezirksvertretung sei leider damals "zu kooperativ"
gewesen (man/frau könnte auch sagen: hat sich "über den Tisch ziehen lassen"),
ist nur ein schwacher Trost.
Für das im Juni 2007 eingereichte Bauprojekt der SÜBA-Wohnanlage in der Fleschgasse
4-6 könnte es möglicherweise einen Antrag auf eine §69-Ausnahme
geben, da die unterirdische Bebauung der gärtnerisch auszugestaltenden Fläche
überschritten werden dürfte. In diesem Fall wären wahrscheinlich einige Bäume
bzw. Wurzelstöcke davon betroffen. Wir sind gespannt, ob sich der Bauausschuss
wieder, wie 1997, "zu kooperativ" zeigen wird...
Dieser Fall zeigt exemplarisch die Lücken des Baumschutzgesetzes auf. Bei der
Hietzinger Bezirksvertretungssitzung am 20. Juni 2007 haben wir beantragt, wenigstens
mehr Transparenz bei bevorstehenden Baumfällungen (per Ankündigung im Internet
und per Einbeziehung des Umweltausschusses) zu schaffen. Doch der Antrag wurde
von ÖVP, SPÖ und FPÖ abgelehnt.
Auf einen ähnlichen Grün-Antrag im Gemeinderat antwortete SPÖ-Umweltstadträtin
Uli Sima am 24. August 2007 wie folgt: "Da Baumentfernungen meist auch mit
übergeordneten, strategischen Projekten verbunden sind, haben die Umweltausschüsse
grundsätzlich die Möglichkeit, ihre Stellungnahmen einzubringen. Die Entfernung
von einzelnen Bäumen hingegen stellen Detailfragen dar und würden vermutlich
den Arbeitsaufwand der Umweltausschüsse übergebührlich belasten."
Der Stadträtin dürfte allerdings nicht bekannt sein, dass die Umweltausschüsse,
ebenso wie Oppositionsparteien, sehr selten Genaueres über geplante Projekte
und Baumfällungen erfahren und dass die Mitglieder der Umweltausschüsse (BezirksrätInnen)
fürs Arbeiten und nicht fürs Wegschauen bezahlt werden.
Doch zumindest wird der Zweck der Ablehnung des Antrags ehrlich zugegeben, wenn
vom "Nachteil, dass das generelle Ziel der Verfahrensbeschleunigung unterlaufen
würde", gesprochen wird: Baulöwen und Betreiber sollen offenbar möglichst
ohne Verzögerung ihre Vorhaben durchziehen können.
Antrag vom 20. Juni 2007
Antrag vom 26. September 2007
Früherer Beitrag
Seite geändert am 21 September, 2008 / Home / Kontakt: hietzing@gruene.at, Tel. 4000 / 81 832