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Lainz im Umbruch
Neuer Flächenwidmungsplan liegt öffentlich auf

von Gerhard Jordan

 
Planungen für Lainz - Zum Vergrößern auf das Bild klicken

 

Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely hat im Februar die Schließung des GZW (Geriatriezentrum Am Wienerwald, ehemaliges Pflegeheim Lainz) bis 2015 bekannt gegeben. Damit hat die SPÖ eine langjährige Forderung der Grünen - nämlich die Schaffung mehrerer dezentraler Pflegeeinrichtungen in ganz Wien statt einer riesigen Pflege-Kaserne, deren bauliche Struktur allein schon Pflege auf höchster Qualität erschwert - übernommen. Auch für Hietzing wurde eine kleinere, innovative Pflegeeinrichtung - eine Verbindung des Appartementsystems der Pensionistenwohnhäuser mit Therapie und Pflegemedizin - angekündigt (der Standort steht noch nicht fest).

Für das GZW und seine Umgebung wird nun der Flächenwidmungs- und Bebauungsplan geändert (Plandokument Nr. 7740). Eine Übersicht über die Änderungen können Sie der Fotomontage (links) entnehmen. Da die 1902-1904 errichteten denkmalgeschützten Pavillons erhalten werden, geht es auch um deren zukünftige Nachnutzung.

Unsere Position:

   
   
Grünfläche an der Joseph-Lister-Gasse: Wir wollen Parkschutzgebiet statt Luxusvillen!

 
 
Bald neues Leben in den alten Pavillons...

 
 
Auch zwischen den bestehenden Pavillons sind Verbauungen vorgesehen

 
 
Hier, an der Wolkersbergenstraße, soll eine Verbauung in der Größe eines neuen Pavillons ermöglicht werden

Das Areal des GZW darf auf keinen Fall reinen Spekulations- und Verwertungsinteressen zum Opfer fallen! Wir wollen, dass der soziale Zweck gewahrt bleibt: Gemischtes, generationenübergreifendes erschwingliches Wohnen, ein Uni- oder Fachhochschul-Campus, der durchaus (in Anknüpfung an die Tradition des Ortes) einen (sozial)medizinischen Bezug haben kann, Jugendeinrichtungen (z.B. ein Zentrum für "Streetwork" als Ersatz für das kleine, stark frequentierte Lokal in der Speisinger Straße) und kulturelle Angebote würden auch die Umgebung beleben. Und wir wollen keine zusätzlichen Verbauungen von Grünland!

Eine Verhüttelung z.B. des Bereichs westlich des Personalwohnheims an der Joseph-Lister-Gasse mit Luxusvillen lehnen wir ab. Dieser Bereich soll als Parkschutzgebiet gewidmet werden.
Auch für eine zusätzliche Verbauung (Bauklasse III, also bis 16 Meter Traufenhöhe) an der Wolkersbergenstraße sowie zwischen einzelnen Pavillons im Westen des Geländes sehen wir keine Notwendigkeit. Zubauten wie etwa Liftanlagen oder Wintergärten bei den bestehenden Pavillons sind auch ohne diese Zusatz-Widmungen möglich.
Der Aussage der Expertin für Denkmalfragen im Fachbeirat für Stadtplanung und Stadtgestaltung - "Über den Bestand hinausgehende Bebauungsmöglichkeiten entsprechen nicht der historischen schützenswerten Anlage." - können wir uns vollinhaltlich anschließen.

Neue Nutzungen bedürfen im Übrigen einer besseren Anbindung mittels Öffentlicher Verkehrsmittel, damit sie nicht zu einer zusätzlichen Belastung durch mehr Autoverkehr führen. Das Mindeste wäre aus heutiger Sicht eine Intervallverdichtung der Straßenbahnlinie 62 und der Buslinie 54B, sowie die Wiedereinführung der Linie 60/62 als direkte Verbindung von der U4 in die Wolkersbergenstraße. Auch eine ÖV-Anbindung an die - nach Fertigstellung des Lainzer Tunnels wesentlich attraktivere - Verbindungsbahn (z.B. Station Speising) wäre nötig.
Was das Krankenhaus Lainz (nunmehr Krankenhaus Hietzing) betrifft, so fordern wir ein Ende der Geheimhaltungspolitik: Es muss endlich ein Gesamtkonzept her, das feststellt, in welchen Abteilungen es Überkapazitäten an Akutbetten gibt und wo ein Bedarf für Ausbauten besteht. Im Rahmen einer wien-weiten Neukonzeption soll und muss der Spitals-Standort Lainz auch weiterhin eine wichtige Rolle spielen!

Im Zuge des öffentlichen Auflageverfahrens für die Umwidmung hat die Hietzinger Grün-Gemeinderätin Sabine Gretner einen Entwurf für eine Stellungnahme an die MA 21B (in obigem Sinne) formuliert.


BürgerInnenversammlung am 11. April

Am 6. Dezember 2006 haben wir in der Hietzinger Bezirksvertretung folgenden Antrag gestellt:

"Die zuständigen Stellen der Stadt Wien werden ersucht, gemeinsam mit der Bezirksvorstehung Hietzing eine (erste) BürgerInnenversammlung vorzubereiten, bei der die bisher vorliegenden Konzepte, Ideen und Planungen für den Bereich des Krankenhauses Hietzing (früher KH Lainz) und des Geriatriezentrums am Wienerwald präsentiert werden sollen.

Zu dieser Versammlung sind neben den beteiligten Dienststellen und Einrichtungen (z.B. KAV) auch die AnrainerInnen und die Beschäftigten des KH Hietzing und des GZW einzuladen".

Als All-Parteien-Antrag einstimmig angenommen, fand die BürgerInnenversammlung am 11. April 2007 im Großen Festsaal des Amtshauses Hietzing statt. (siehe Bericht)


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