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Heftige Debatten über Lainz ...

... gab es bei der BürgerInnenversammlung am 11. April 2007 im Großen Festsaal des Amtshauses, deren Abhaltung auf einen von den Grünen initiierten All-Parteien-Antrag in der Bezirksvertretungssitzung am 6. Dezember 2006 zurück ging.
Anlass war einerseits die von Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) angekündigte Schließung des Geriatriezentrums Am Wienerwald (GZW) bis 2015, andererseits die öffentliche Auflage eines neuen Flächenwidmungsplans für das Gebiet (Plandokument 7740).

   
 


"Volles Haus" bei der BürgerInnenversammlung zu Lainz.

Von den TeilnehmerInnen des Podiums (v.a. vom Krankenanstaltenverbund und von diversen Magistratsabteilungen) war leider wenig Konkretes zu hören. Der Standort einer - versprochenen - kleineren geriatrischen Einrichtung in Hietzing (als Ersatz für das GZW, eventuell in Verbindung mit einem PensionistInnenwohnhaus) ist ebenso offen wie der genaue Standort des Krankenhauses Nord, in das Herzchirurgie und Kardiologie aus dem Krankenhaus Hietzing (früher KH Lainz) verlegt werden sollen. Das KH Hietzing soll künftig die Schwerpunkte Schlaganfall, Diabetes, Dialyse und Rheumatologie haben.

Unter den über 200 TeilnehmerInnen herrschte vor allem Unmut über geplante Verbauungen. Die Bezirksvertretung beschloss dann auch bei ihrer Sitzung am 18. April mehrheitlich (gegen die Stimmen der SPÖ) eine Stellungnahme des Bauausschusses, in die auch die meisten Positionen der Grünen eingeflossen sind. So werden z.B. zusätzliche Verbauungen z.B. an der Joseph-Lister-Gasse und an der Wolkersbergenstraße abgelehnt.

Wie die Nachnutzung des GZW-Areals in Zukunft konkret ausschauen soll, ist auch noch nicht entschieden. Die Diskussion darüber kam zumindest bei der BürgerInnenversammlung am 11. April etwas zu kurz. Für uns Grüne muss auf jeden Fall der soziale Zweck erhalten bleiben - und zwar für alle Schichten und Generationen. Betreute Wohnformen und SeniorInnen-WGs wären für uns ebenso denkbar wie Bildungseinrichtungen (z.B. eine Fachhochschule, eventuell mit medizinischem Bezug) oder ein kleiner Pavillon mit Räumlichkeiten für Jugendliche und SozialarbeiterInnen. Über letzteren Vorschlag hat auch die Sozialkommission des Bezirks am 27. Juni diskutiert. Wichtig: Es darf auf keinen Fall nur um reine Verwertungsinteressen gehen (die Sozialdemokratie möge sich endlich ihrer Wurzeln besinnen!), soziale Kriterien sollen einfließen und Wohnungen müssen auch erschwinglich sein.

Und das Krankenhaus Hietzing muss erhalten bleiben und aufgewertet werden!
Einen diesbezüglichen Grün-Antrag hat die Hietzinger Bezirksvertretung auch angenommen - sogar einstimmig.

Das Plandokument Nr. 7740 wurde übrigens im Wiener Gemeinderat am 27. Juni 2007 mit der absoluten Mehrheit der SPÖ (gegen die Stimmen der Opposition) beschlossen, obwohl die mehrheitliche - kritische - Stellungnahme der Hietzinger Bezirksvertretung zu keiner Überarbeitung bzw. Entschärfung geführt hatte.

Gerhard Jordan


Früherer Bericht: Lainz im Umbruch

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