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"Schwarz-Roter Beton" in Hietzing

von Bezirksrat Gerhard Jordan

Wir zeigen an Hand einiger Beispiele, wo und von wem in Hietzing tatsächlich betoniert (und damit gut verdient) wird - bevorzugt am Rand von Erholungsgebieten und in Schutzzonen.
Die Mehrheitspartei hat dabei einen "Informationsvorsprung": Der Geschäftsführer eines im 13. Bezirk sehr aktiven Bauträgers sitzt nämlich seit Jahren auch im Parteivorstand der ÖVP Hietzing...

Beispiel Ghelengasse

Vorher:
Nachher:

Am 29. September 2004 beschlossen ÖVP und SPÖ in der Bezirksvertretung Hietzing die Umwidmung des Areals des ehemaligen Privatpflegeheims Ober St. Veit in der Ghelengasse 36-40 (fast direkt an der "Lindwurmwiese"), sodass ein Großteil des dortigen Gartens verbaut werden kann. Mittlerweile entstanden dort 41 Luxuswohnungen und mehr als doppelt so viele Tiefgaragenplätze. ÖVP und SPÖ beschlossen im Bezirks-Bauausschuss am 15. Oktober 2007 auch noch eine Abweichung gemäß §69 Wr. Bauordnung. Die Bauwerber: die "schwarze" Wirtschaftskammer und die "rote" ARWAG. Der Bau: Wie die sprichwörtliche "Faust aufs Auge".

   
 


 

 

Beispiel Hietzinger Spitz

An der Ecke Hietzinger Hauptstraße/Lainzer Straße errichtete "Raiffeisen Leasing" in den letzten Jahren ein Bürogebäude, das wesentlich höher ist als das davor dort bestehende ehemalige Länderbankgebäude. Der Gehsteig wird für Schanigärten so stark in Anspruch genommen, dass Fahrgäste der Straßenbahn kaum ausreichend Platz haben.

 



   
 


 

 

Beispiel Unter St. Veit

In der Schutzzone rund um die "Klimt-Villa" in Unter St. Veit wird seit etwa 8 Jahren fleißig gebaut - allerdings nicht die bei der Umwidmung von SPÖ und ÖVP versprochene "Seniorenresidenz", sondern gewinnbringende Wohnungen. Im Bild die Errichtung zweier Anlagen von ÖSW und Raiffeisen Leasing in der Feldmühlgasse (2001).




   
 

 

 

 

Beispiel Ober St. Veit

Die Hietzinger Hauptstraße ist im Bereich östlich der Preindlgasse überwiegend mit Bürgerhäusern aus der Zeit zwischen 1900 und 1911 bebaut. Ein Antrag der Grünen, dort eine Schutzzone einzurichten, wurde zwar angenommen aber noch nicht umgesetzt. Auf Nr. 103, Ecke Preindlgasse, schräg gegenüber dem Sterbehaus des Malers Egon Schiele, befand sich das Gasthaus Spiller, das abgerissen wurde und an dessen Stelle "Raiffeisen Leasing" einen Wohnbau errichtet (siehe Foto). Der selbe Bauträger wird auch eine Wohnanlage in der Einsiedeleigasse 4-6, im alten Ortskern von Ober St. Veit, errichten. Mit Spannung wird erwartet, ob ÖVP und SPÖ auf die Einhaltung des Bebauungsplans (der oberste Abschluss des Gebäudes darf maximal 11 Meter hoch sein) bestehen oder ob eine Ausnahme nach §69 beantragt werden wird.


Die Liste solcher Beispiele ließe sich noch lange fortsetzen...


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