Bezirksrat Mag. Gerhard Jordan (GRÜNE) stellt in der Sitzung der Bezirksvertretung Hietzing am 15. Februar 2006 folgenden

ANTRAG

Die zuständigen Stellen der Stadt Wien werden dringend ersucht, das architekturhistorisch bedeutende Josef-Afritsch-Heim in Hietzing zu erhalten, zu sanieren und als lokale Begegnungsstätte wiederzubeleben, soferne dies nicht einem Gutachten des Bundesdenkmalamts entgegen steht.

BEGRÜNDUNG

Das 1949/50 von den Architekten Adolf Hoch (Erbauer der Opernpassage), Rudolf Böck und Julius Bergmann errichtete Josef-Afritsch-Heim wurde "wohl aus dem Geist der sozialistischen Jugendkultur der dreißiger Jahre geschaffen. Heute, auf dem Weg zur Ruine, vermittelt der Bau auch architektonische Träume der fünfziger Jahre: Naturverbundenheit, Öffnung zu Luft, Sonne und Landschaft, aber auch zu den Kulturen der Welt." (Friedrich Achleitner, Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert, Band III/2, Seite 16). Es gibt kaum noch vergleichbare Objekte aus dieser Zeit in Wien. Deshalb sollte die Stadt Wien das Gebäude erhalten, sanieren und als lokale Begegnungsstätte wieder beleben.

Der Ort böte sich als Treffpunkt für AnrainerInnen, lokale Vereine und Bürgerinitiativen, Kulturschaffende usw. an. Gemeinsame Feste mit den Flüchtlingsfamilien der benachbarten Franziska-Fast-Wohnanlage könnten der Integration dienen, Veranstaltungen und Vorträge zu verschiedenen Themen (z.B. Umweltschutz) könnten stattfinden.
Durch das Angebot primär für die lokale Bevölkerung würde sich auch das Autoverkehrsaufkommen in Grenzen halten.


Von ÖVP, GRÜNEN und FPÖ gegen die Stimmen der SPÖ angenommen.
Aus der schriftlichen Antwort von Wohnbaustadtrat Werner Faymann vom 5. April 2006: Dem "Österreichischen Wohlfahrtsverband Volkshilfe" ist auf der 131.024 m² großen, von der MA 69-Liegenschaftsmanagement verwalteten Fläche ein Baurecht bis 31.12.2029 eingeräumt. Auf Grund dieses Baurechtsvertrages ist der Baurechtsnehmer verpflichtet, ein Kinderheim mit Nebenobjekten zu errichten und in gutem Zustand zu erhalten. Dieses Kinderheim ist nicht mehr in Betrieb und es werden derzeit Überlegungen für eine neue Verwendung angestellt. Die MA 69 wird der "Volkshilfe" den Beschluss des Bezirkes zur Kenntnis bringen, sodass dieser in die Planungen miteinbezogen werden kann.

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Seite geändert am 3 Januar, 2007