Bezirksrat Walter Frank (GRÜNE) stellt in der Sitzung der Bezirksvertretung Hietzing am 26. April 2006 folgende
ANFRAGE
an den Herrn Bezirksvorsteher
betreffend Baumfällungen und Holzwirtschaft im Lainzer Tiergarten

1. Wie viele Bäume wurden seit dem 1.1. 2006 im Lainzer Tiergarten gefällt?

2. Wie viele davon waren krank?

3. Wie viele Festmeter Holz ergaben sich aus diesen Baumfällungen?

4. Weshalb wurden bei einem kleineren Teil der Stämme Plomben angebracht, während beim größeren Teil keine Plomben sichtbar waren?

5. Wie viele Festmeter Holz wurden seit 1. 1. 2006 bereits verkauft und wie viele Festmeter stehen heuer noch zum Verkauf an?

6. Welche Erträge resultierten bzw. resultieren aus dem Verkauf der einzelnen Holzarten? (bitte um Aufschlüsselung)

7. An welche Dienst- bzw. Kostenstelle ergingen diese Erträge?

8. Wer waren die Käufer von Holz aus dem Lainzer Tiergarten in den Jahren 2004, 2005 und im bisherigen Verlauf des Jahres 2006? (bitte um genaue Aufschlüsselung nach Festmetern)

9. Wurden alle Wege, auf denen das geschlägerte Holz mit motorbetriebenen Fahrzeugen aus dem Wald ausgebracht wurde, gesetzlich genehmigt?

BEGRÜNDUNG

Bei BesucherInnen des Lainzer Tiergartens entsteht zunehmender Unmut auf Grund der Tatsache, dass in Teilbereichen (z.B. südwestlich des Nikolaitors) beim Fällen von Bäumen und dem Abtransport des Holzes mittels schweren Bringungsgeräts und sonstigen Fahrzeugen die Humusschicht und die Bodenvegetation rücksichtslos und großflächig aufgerissen und zerstört werden, während gleichzeitig - angeblich aus "Naturschutzgründen" - Wege, die in früheren Jahren begehbar waren, für FußgängerInnen (!) gesperrt werden. Eine schonende Freizeitnutzung durch Erholungssuchende kann wohl nicht ernsthaft als (Haupt-)Bedrohung des Lainzer Tiergartens angesehen werden!


Aus der schriftlichen Antwort von DI Alexander Mrkvicka (MA 49) vom 22. Mai 2006: Auf vielen Standorten im Lainzer Tiergarten wächst Eichen-Hainbuchenwald. Die dominierenden Eichen wachsen vergleichsweise langsam, sie sind in der Jugend sehr lichtbedürftig. Im Fall der Eichenwälder fällen die Förster bis zu 2/3 der Bäume auf einer Fläche, um für die Samen der stehen bleibenden Bäume günstige Keimbedingungen zu schaffen. Sobald die Eichenverjüngung gesichert ist, wird der Großteil der verbliebenen Altbäume geschlägert, um den jungen Bäumen Platz zur ungestörten Entwicklung zu geben. Im Lainzer Tiergarten wird seit vielen Jahren wesentlich weniger Holz entnommen als im selben Zeitraum nachwächst. Plomben werden nur an jenen gefällten Stämmen angebracht, die als Wertholz einzeln gemessen und verkauft werden. Faserholz (das sind primär die sicherheitsgefährdenden Bäume) wird nach Raumeinheit gemessen und nicht einzeln gekennzeichnet.

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Seite geändert am 3 Januar, 2007