Sitzung der Bezirksvertretung Hietzing
am 26. April 2006
BR Herbert WAGNER, SPÖ
BV-Stv. Reinhard FEISTRITZER, SPÖ
BR Andrea DIAWARA, GRÜNE
ANTRAG
Die zuständigen Stellen der Stadt Wien werden ersucht, das im Masterplan Verkehr
2003 vorgesehene und von Stadtrat Dipl.-Ing. Rudolf Schicker nun präsentierte
Verkehrssicherheitskonzept, das 30-km/h-Zonen in allen Wohngebieten vorsieht,
im Wohnbezirk Hietzing rasch umzusetzen. Zu diesem Zweck sollen noch vor dem
Sommer 2006 alle "Lücken" im 30-km/h-Netz erhoben und der Verkehrskommission
zur Entscheidung vorgelegt werden. Ziel soll eine im gesamten Bezirk Hietzing
flächendeckende 30-km/h-Zone sein - mit Ausnahme der Hauptstraßen, auf den weiterhin
eine 50-km/h-Beschränkung gelten soll.
BEGRÜNDUNG
Rund 75 Prozent des Wiener Straßennetzes befinden sich in Wohngebieten, das
sind rund 2.100 Kilometer. Auf 1.200 Kilometern davon gelten bereits 30-km/h-Beschränkungen.
Das aus gutem Grund: denn bei 30 km/h beträgt der Anhalteweg 18 Meter, bei 50
km/h sind es schon 40 Meter. Eine Tatsache, die vor allem in Wohngebieten und
vor Schulen zentraler Faktor für die Sicherheit und die Lebensqualität der schwächsten
Verkehrsteilnehmer ist, der Kinder und der älteren Menschen, denn diese Meter
entscheiden oft darüber, ob FußgeherInnen verletzt oder gar getötet werden oder
nicht. Viele Maßnahmen für die Verkehrssicherheit wurden in den vergangenen
Jahren bereits umgesetzt - mit großem Erfolg, wie die rückläufigen Zahlen bei
den Verkehrstoten belegen (nachdem 2005 bereits ein historischer Tiefststand
erreicht werden konnte, wurde im 1. Quartal 2006 ein weiterer Rückgang um 66
Prozent verzeichnet). Mit einem noch höheren Anteil der 30-km/h-Zonen in den
Wohngebieten lassen sich noch viel mehr Unfälle vermeiden, was in der Verantwortung
der einzelnen Bezirke liegt. Diese Verantwortung übernehmen nun die Antragsteller.
Einige Wiener Bezirke haben bereits flächendeckende 30-km/h-Zonen in Wohngebieten
umgesetzt, Hietzing darf in Fragen der Verkehrssicherheit und der Lebensqualität
hier nicht ins Hintertreffen geraten. Es gilt eine - auch international anerkannte
- Vorbildfunktion zu übernehmen, um Konflikte im gemeinsam genutzten Straßenraum
zu verringern. Ein weiterer Vorteil einer flächendeckenden 30-km/h-Beschränkung
ist, dass der (oft verwirrende) "Verkehrsschilderwald" deutlich reduziert werden
kann, da viele der jetzt bestehenden Verkehrstafeln hinfällig wären.
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Seite geändert am 3 Januar, 2007