Sitzung der Bezirksvertretung Hietzing am 11. Oktober 2006

BR Ing. Mag. Friedrich Unterwieser, SPÖ
BR Walter Schlager, ÖVP
BR Mag. Gerhard Jordan, GRÜNE

ANTRAG

Die zuständigen Stellen der Stadt Wien mögen veranlassen, dass der im Zuge der Bautätigkeiten für die Errichtung des Lainzer Tunnels neu entstandene Bereich Preyergasse - Hofwiesengasse - Lainzer Straße und das Gebiet des ehemaligen Zentralkrippenvereins, wo bereits eine Bauwidmung vorhanden ist, mittels eines internationalen Wettbewerbes neu geplant wird. Dabei soll eine möglichst multifunktionale Nachnutzung mit einer kreuzungsfreien Fußgängerpassage zur Speisinger Straße beachtet werden.

BEGRÜNDUNG

Im Bereich Preyergasse - Hofwiesengasse - Lainzer Straße und dem Gebiet des ehemaligen Zentralkrippenvereins werden zur Zeit Bauarbeiten zur Errichtung des Lainzer Tunnels durchgeführt. Die Preyergasse wurde in nördliche Richtung verschoben und dadurch kam es zur Bildung eines städtebaulich sehr interessanten Gebietes, das nunmehr eine Fläche von ca. 4.000 m² umfasst. Das Gebiet weist eine sehr gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr auf und hat im Bereich des ehemaligen Zentralkrippenvereins eine bereits bestehende Bauwidmung (W II). Um zeitgerecht eine für Hietzing sinnvolle und den Gegebenheiten der Umgebung entsprechende Nachnutzung zu gewährleisten, sollen nun in einem internationalen Wettbewerb die besten Gestaltungs- und Nutzungsmöglichkeiten gefunden werden.

Grundlage für die Arbeit der ArchitektInnen soll aus Sicht des Bezirkes eine Nutzung auch für gemischte Wohnformen sein. Vorstellbar ist z.B. die Errichtung eines sozialen Wohnbaus kleineren Umfanges und soziale Einrichtungen wie ein StudentInnenheim, betreutes Wohnen, die Errichtung einer Kinderkrippe, eines Kindergartens und eines Kinderhorts u.ä., wofür sich der westlich gelegene Bereich Ecke Lainzer Straße/Schnellbahn anbietet, wo sich früher das Gebäude des Zentralkrippenvereins befand. Auf dem Areal sollen sich auch öffentlich nutzbare Einrichtungen befinden, die den BewohnerInnen der Umgebung zur Verfügung stehen, wie z.B. eine Grünfläche mit Spielplatz und ein Freiraum bzw. nicht-kommerzieller Treffpunkt für Jugendliche, ein Frauen- und Mädchenberatungs- und -gesundheitszentrum nach dem Vorbild des FEM-Süd.
Defiziten der lokalen Nahversorgung könnte durch entsprechende Einrichtungen (z.B. Fahrradwerkstätte, gastronomisches Angebot usw.) entgegengewirkt werden.

Bei den Wohnungen müssen die maximalen ökologischen Standards angewendet werden, z.B. Passivhaustechnologie, Solaranlagen auf den Dächern, Solar Cooling, Brauchwassernutzung, usw. Ganz wesentlich muss dabei auf einen effektiven Lärmschutz zur Verbindungsbahn hin geachtet werden.
Es soll darüber hinaus geprüft werden, ob angesichts der ÖV-Anbindung (s.o.) mittels "Stellplatzregulativ" auf einen maßgeblichen Teil der Pflichtstellplätze zugunsten der Finanzierung von Gemeinschaftseinrichtungen verzichtet werden (z.B. Car sharing statt eigener Autobesitz - siehe Wohnanlage Nordmanngasse 25-27 im 21. Bezirk) kann.
Zur Speisinger Straße hin soll durch die Errichtung einer Passage für FußgängerInnen eine kreuzungsfreie, sichere Querung ermöglicht werden.
Wesentlich ist auch, dass die Erschwinglichkeit der Wohnungen bzw. Mieten vor allem für junge Menschen und Familien sichergestellt wird, was durch geschickte Grundstücksverhandlungen seitens der Stadt Wien ermöglicht werden soll.


Gegen die Stimmen der FPÖ angenommen.
Aus der Antwort von Planungsstadtrat DI Rudolf Schicker vom 4. Dezember 2006: Die Magistratsdirektion - Geschäftsbereich Bauten und Technik ist im Rahmen der Grundstücksbesprechung, bezüglich der Grundstückszusammenlegungen und der Suche nach Nutzern aus dem Kreis der Stadt Wien bereits tätig. Die Magistratsabteilung 21B wird eine Machbarkeitsstudie über den gegenständlichen Bereich beauftragen. Dieser Studie wird unter anderem der Antrag der Bezirksvertretung zu Grunde gelegt.".



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Seite geändert am 24 Januar, 2007