Bezirksrat Mag. Gerhard Jordan (GRÜNE)
stellt in der Sitzung der Bezirksvertretung Hietzing am 28. Februar 2007 folgende
ANFRAGE
an den Herrn Bezirksvorsteher
betreffend Gasthaussterben in Hietzing
1.) Welche Schritte unternehmen Sie, um dem immer stärker zunehmenden Gasthaussterben
in Hietzing entgegen zu wirken?
2.) Was ist auf der Liegenschaft des seit 31. Jänner 2007 geschlossenen traditionsreichen
Heurigenrestaurants "Wambacher" in der Lainzer Straße 123 (Widmung "Geschäftsviertel")
geplant? Könnten erhaltenswerte unterirdische Baulichkeiten an der Püttlingengasse
durch Neubauten gefährdet sein?
3.) Warum kam es zur Schließung des "Hietzinger Heurigen" in der Altgasse 16?
4.) Was ist auf der Liegenschaft des Anfang 2006 geschlossenen Gasthauses "Zur
schönen Aussicht" (Hebling) in der Gemeindeberggasse 71 geplant?
5.) Befürworten Sie Bauhöhenüberschreitungen nach § 69 Wr. Bauordnung auf den
Liegenschaften ehemaliger (abgerissener) Gasthäuser und Restaurants in Schutzzonen?
BEGRÜNDUNG
In den letzten Jahren ist es in Hietzing zu einem grassierenden Gasthaussterben
gekommen, dem zahlreiche Restaurants und Lokale - oft in Schutzzonen gelegen
- zum Opfer gefallen sind, die einen wichtigen Teil der Geschichte und Kultur
des Bezirks ausgemacht haben. Teilweise haben sich zwar gastronomische Einrichtungen
wie etwa Chinarestaurants an den Standorten erhalten (positive Beispiele: Hietzinger
Hauptstraße 86 und Auhofstraße 80), doch in vielen Fällen scheint es bloß um
die möglichst gewinnbringende Verwertung der Liegenschaften zu gehen (ehem.
Gasthaus "Spiller" in der Hietzinger Hauptstraße 103, ehemaliger "Hietzinger
Heuriger" in der Altgasse, etc.). Auch beim uralten Heurigenrestaurant "Wambacher"
könnte die Zerstörung schützenswerter Bauteile drohen. Einige weitere Gasthäuser
in Hietzing kämpfen ums wirtschaftliche Überleben.
Es wäre daher die Aufgabe des Bezirkes, die letzten noch erhaltenen historischen
Hietzinger Gaststätten zu schützen und bei Umwidmungsansuchen bzw. bei (nach
erfolgten Abrissen) beantragten § 69-Ausnahmen restriktiv vorzugehen. Sonst
wird es bald gängige Praxis sein, auch die letzten noch verbliebenen historischen
Treffpunkte auszuradieren und durch gesichtslose Spekulationsobjekte zu ersetzen.
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Seite geändert am 7 März, 2007