Die BezirksrätInnen Ingrid Risha und Mag. Gerhard Jordan (GRÜNE) stellen in der Sitzung der Bezirksvertretung Hietzing am 28. Februar 2007 folgenden


ANTRAG

Die zuständigen Stellen der Stadt Wien werden aufgefordert, bei der Erweiterung des Jugendwohnheims am Hietzinger Kai/Ecke Franz-Boos-Gasse die Schaffung einer nicht-kommerziellen Jugendeinrichtung (z.B. Jugendcafé) zu unterstützen und zu fördern.

BEGRÜNDUNG

Es gibt im 13. Bezirk kaum Treffpunkte für Jugendliche, an denen nicht Konsumzwang besteht. Das Projekt "Streetwork Hietzing" ist eines der wenigen geeigneten Angebote - es kann aber nicht den ganzen Bezirk abdecken.

Im Zuge der Errichtung des 4. Bauteils des zwischen Preindlgasse und Franz-Boos-Gasse gelegenen Jugendwohnheims am Hietzinger Kai (ein 8stöckiger Bauteil mit darunter liegender "Volksgarage") böte sich die Gelegenheit, diesem Defizit abzuhelfen. Die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln (U4-Station Ober St. Veit) ist optimal, und angesichts der Millionen Euro an öffentlichen Geldern, die in die Volksgarage fließen, wäre es auch zu verantworten, eine soziale Einrichtung, die an diesem Standort auch angenommen würde, durch die Stadt Wien und den Bezirk zu fördern.

Ein positives Beispiel ist das im Jahr 2005 eröffnete "cult.café" in Wien-Neubau: http://cultcafe.mk-n.org/

Es wird von der Stadt Wien und der Bezirksvertretung des 7. Bezirks gefördert.
Im "cult.café" gibt es zu erschwinglichen Preisen (ab 20 Cent) nicht-alkoholische Getränke und Snacks, eine "Spielothek", (Jugend-)Zeitschriften, Infobroschüren zu jugendrelevanten Themen, free Internet und - nach dem Motto "bring your own CD's" - abwechslungsreiche Musik. Gemäß dem multi- und interkulturellen Ansatz des "cult.café" wird gezielt ein Miteinander unterschiedlicher Kulturen gefördert.

Auch in Hietzing wäre jetzt die Gelegenheit, endlich konkret etwas für Jugendliche zu tun.


Einstimmig angenommen.
Antwort von Vizebürgermeisterin Grete Laska am 3. Mai 2007: Im Zuge der Errichtung des Bauteiles III im Komplex Ober St. Veit (Mitte der 90iger Jahre) wurde auch der Versuch gestartet, mit Hilfe der Arbeiterkammer einen Jugendtreff zu installieren. Dieser wurde von Jugendlichen aus der näheren Umgebung nicht angenommen. Durch Jugendliche, die durch die unmittelbare Nähe zur U-Bahn aus anderen Teilen Wiens den Jugendtreff nutzten, vor allem aber durch Drogen- und Alkoholmissbrauch im öffentlichen Raum auffielen, kam es zu massiven AnrainerInnenbeschwerden. Daher, aber nicht zuletzt wegen der nicht vorhandenen Jugendlichen aus der näheren Umgebung wurde dieses Experiment aufgegeben. Zur derzeitigen Situation muss vor allem hingewiesen werden, dass die Flächenwidmung lediglich im Erdgeschoßteil des Bauteils IV gewerbliche Nutzflächen ausweist. Diese Nutzflächen sind zum Einen durch die Ansiedlung eines ÄrztInnenzentrums (Haus- und BetriebsärztInnen für das Kuratorium Wiener Jugendwohnhäuser u.a.) und zum Anderen durch Einrichtung einer größeren Verkaufsstelle der Bäckerei Schwarz aus dem 13. Bezirk zur Gänze vergeben. Aus Sicht der MA 13 Fachbereich Jugend/Pädagogik ergibt diese Ausgangsposition keine Möglichkeit der Etablierung eines Jugendtreffs oder Jugendcafés.


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Seite geändert am 6 August, 2007