Sitzung der Bezirksvertretung Hietzing am 26. September 2007

BV-Stellvertreterin Dorothea DRLIK, ÖVP
Bezirksrat Andreas HOCHMUTH, ÖVP
Bezirksrat Mag. Gerhard JORDAN, GRÜNE

RESOLUTIONSANTRAG

Die Hietzinger Bezirksvertretung spricht sich für eine rasche Neuverhandlung der Bezirksbudgets und eine Überarbeitung der Dezentralisierungsrichtlinien aus. Die Preis- und Indexsteigerungen sollen mehr als im bisherigen Ausmaß bei der Budgetmittelzuteilung abgegolten werden. Die für die Vergabe der Bezirksmittel relevanten Parameter sollen aktuelle regionale und lokale Bedürfnisse ausreichend berücksichtigen und auf die neu übertragenen Aufgaben und Erwartungen an das Bezirksbudget abgestimmt werden.

BEGRÜNDUNG

Die Diskussion um das Schulsanierungspaket war Anlass aufzuzeigen, dass die den Bezirken zugeteilten Budgetmittel nicht mehr in der entsprechenden Relation zu den finanziellen Aufgaben und Verantwortungen der Bezirke stehen. Durch die Beschlussfassung im Jahr 1988 über die Einführung von Bezirksbudgets wurden gleichzeitig auch eine Reihe von Aufgaben aus der zentralen Kompetenz an die Bezirke übertragen. Mit dieser ersten und der 1998 folgenden zweiten Dezentralisierungsphase wurde ein wichtiger Schritt gesetzt, um eine direkte und damit auch bürgernähere Umsetzung der Bedürfnisse der Bezirksbewohner und -bewohnerinnen zu ermöglichen: Die den Bezirkwünschen entsprechende Renovierung von Schulen und Kindergärten, Sanierung der Straßen, Gestaltung von Plätzen, Parks und Spielbereichen, die Neuherstellung von Kanälen, die Erhaltung und Gestaltung der öffentlichen Beleuchtung und bezirksorientierte Entscheidungen für Verkehrsorganisationen. 1998 erfuhren die Bezirke eine weitere Aufwertung ihrer Arbeit: Mittel für Bezirkskultur, Öffentlichkeitsarbeit sowie Kinder- und Jugendbetreuung im Freizeitbereich sind einige dieser wesentlichen Bereiche. Seit langem ist nun die Entwicklung zu beobachten, dass die Aufgaben, die den Bezirken übertragen werden jährlich zunehmen, die Bezirksbudgets aber gleich bleiben. Durch den hohen Anteil an zwingenden Sachausgaben wird der Gestaltungsspielraum innerhalb der Bezirke ebenfalls immer mehr eingeschränkt. Darüber hinaus wurde viele Bestimmungen ausgeweitet, die den Bezirken hohe Mehrkosten gebracht haben, wie z. B. umfassendere Sicherheitsüberprüfungen, die Verschärfung der Brandschutzbestimmungen und die Überarbeitungen des gesamten Verkehrsleitsystems. Und immer öfter wird den Bezirken die Durchführung und Finanzierung von Maßnahmen "erlaubt", die bisher ausschließlich in Zentralkompetenz lagen, siehe Errichtung des Lifts am Hackinger Steg. Es ist daher dringend erforderlich, neue Dezentralisierungsrichtlinien auszuarbeiten und in Folge den Bezirken mehr Mittel zur Verfügung zu stellen, um eine weitere Verschuldung zu verhindern. Denn nur mit den entsprechenden Budgetmitteln ist es auch möglich, die Aufgaben der Bezirke sorgsam und im Interesse der Bürgerinnen und Bürger wahrzunehmen.


Einstimmig angenommen.

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Seite geändert am 28 September, 2007