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Seit Jahren ist das Gebäude der Otto-Glöckel-Schule in der Veitingergasse
9 in renovierungsbedürftigem Zustand. Die Schule ist ein Symbol des "Roten Wien"
und wurde im Laufe ihrer Geschichte deswegen schon mehrmals "stiefmütterlich
behandelt". Als im Jahr 1998 vom Gemeinderat
1,4 Milliarden ATS für die Generalsanierung von allgemeinbildenden Pflichtschulen
in den Bezirken verabschiedet wurden, wurde zwar die Glöckel-Schule als "Kandidat"
des 13. Bezirkes festgelegt, doch weiterer Druck scheinbar nicht gemacht.
Es zeigte sich auch, dass für den Unterricht in der 13-klassigen Hauptschule
mit dem "Schulversuch Mittelschule" (derzeit über 300 SchülerInnen) und einer
ganztägigen Betreuung diverse Nebenräume fehlen. Bei einer Besprechung im Herbst
2000 wurde Einigkeit darüber erzielt, dass eine zweigeschossige Aufstockung
der Turnsaalgarderobe zur Gewinnung eines Freizeitraumes und einer Bibliothek
(die derzeitige Bibliothek ist in einem Klassenzimmer untergebracht, das dann
frei wird) wünschenswert ist. Eine solche muss jedoch der Bezirk aus seinem
Budget bezahlen. Und ohne einen entsprechenden Beschluss verzögert sich auch
eine Generalsanierung, die aus Kostengründen nur gemeinsam mit der Erweiterung
sinnvoll ist.
Soweit die Ausgangslage im heurigen Jahr. Um die Sanierung der Schule nicht
noch weitere Jahre hinauszuzögern, war Handlungsbedarf im Bezirk gegeben. Als
im ersten Entwurf des Bezirksbudgets 2002 wieder nur
Erinnerungsposten für die Otto-Glöckel-Schule vorgesehen waren, kam es zu Gesprächen
zwischen GRÜNEN und SPÖ (im 13. Bezirk haben ÖVP und FPÖ mitsammen eine rechnerische
Mehrheit). Ein grüner Vorstoß in der Bezirksvertretungssitzung am 19. September,
dem sich auch die SPÖ anschloss, war ein Antrag auf Generalsanierung der Schule
(mit einer Teil-Vorfinanzierung durch den Bezirk), der dem Finanzausschuss zugewiesen
wurde. Ein weiterer "rot-grüner" Antrag auf Erhebung der Kosten einer Aufstockung
des Gebäudes wurde einstimmig angenommen. Die Antwort der für Schulbauten zuständigen
Magistratsabteilung 56 ergab, dass die Grobkostenschätzung für die Aufstockung
rund 5,2 Millionen ATS beträgt.
Bei der Sitzung des Finanzausschusses der Bezirksvertretung am 6. November 2001
kam es endlich zum Durchbruch: Es wurde beschlossen, die Hälfte der Summe für
die Aufstockung (2,6 Millionen ATS bzw. den entsprechenden Betrag in Euro) noch
nachträglich ins Budget 2002 aufzunehmen, die zweite Hälfte dann 2003. Der 10%ige
Anteil des Bezirkes an der Generalsanierung (vor allem die Fassade entlang der
Verbindungsbahn, die Fenster an der Veitingergasse und einige Rohrleitungen
müssen erneuert werden) soll in den Bezirksbudgets 2003 und 2004 verankert werden.
Die Generalsanierung wird rund 25 - 30 Millionen ATS kosten.
Wenn die Bezirksvertretung am 5. Dezember die Budgetänderung ebenfalls beschließt
und dies der MA 56 mitteilt, dann können die Bauarbeiten an der Otto-Glöckel-Schule
schon 2002 starten und die Sanierung zu einem Zeitpunkt abgeschlossen sein,
an dem sie ansonsten vielleicht erst begonnen hätte.
G.J.
Zwei Anträge Grünen und SPÖ:
S-17-85/01 und S-17-98/01
Homepage der Glöckel-Schule:
http://www.schulen.wien.at/schulen/913022/
Früherer Artikel über die Glöckel-Schule
Seite geändert am 18 Januar, 2006 / Home