(Adresse dieser Seite: http://archiv.hietzing.gruene.at/textneu/schoenbr.htm)
 
Schönbrunn: Grüne unterstützen Roland-Rainer-Vorschläge

Zur Zeit werden diverse Konzepte diskutiert, wie der Bereich des Schlosses und des Parks von Schönbrunn (1996 zum Weltkulturerbe erklärt) umgestaltet werden kann. – Wie stehen die Grünen dazu?


Einer der interessantesten Vorschläge ist das von dem Hietzinger Architekten Prof. Dr. Roland Rainer (im Auftrag der Bundesgartenverwaltung, der Tiergarten Schönbrunn Ges.m.b.H. und der Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft) erarbeitete Konzept “Städtischer Erholungsraum Schönbrunn”. Darin finden sich viele Ideen, die wir unterstützen. Die interessanteste ist die Tieflegung der Schönbrunner Schlossstraße (Westeinfahrt) im Bereich vor dem Schloss sowie die Absiedlung des dortigen “Union”-Sportzentrums. Letzteres könnte in den Bereich der heutigen Maria-Theresien-Kaserne, wo bereits eine Sportanlage existiert, verlegt werden.

Dazu wäre die Absiedlung der Kaserne (an die das Verteidigungsministerium derzeit nicht denkt) nötig – eine Forderung, die legitim ist, denn der Bereich gehörte seit dem 18.Jahrhundert zur Umgebung des Schlosses (als “Fasangarten”). Und wo sonst auf der Welt ist eine kämpfende Truppe in einem Weltkulturerbe stationiert? Nicht nur wegen des Angriffsziels im Kriegsfall (der hoffentlich nie eintreten möge), sondern auch wegen der Blockierung sinnvollerer Nutzungen ist die vom Nazi-Regime 1938 errichtete Kaserne an diesem Standort sehr zu hinterfragen.

Mit einer Übersiedlung der “Union”-Sportanlage und einer Tieflegung der dort vorbeiführenden Straße würde vor dem Schloss einerseits ein neuer Freiraum für FußgängerInnen erschlossen, andererseits ein genügend großer Bereich östlich des Haupteingangs (bis zur U4-Station “Schönbrunn” hin) für Garagenplätze geschaffen. Dort könnten sowohl die BesucherInnen von Schönbrunn, die Touristenbusse als auch ein Teil der Autos, die zur Zeit das Zentrum von Alt-Hietzing belasten, parken.

Auf dem restlichen Areal der Kaserne könnte einerseits eine Verlängerung des Schlossparks nach Süden, andererseits (an den Hietzinger Friedhof angrenzend) eine “zoologisch-botanische Erholungslandschaft” entstehen, wobei der schützenswerte Bereich der Forstlichen Bundesversuchsanstalt und der HBLV für Gartenbau durch eine “qualifizierte Teilöffnung” in Form von botanischen Führungen für interessierte Gruppen aufgewertet werden könnte. Auf keinen Fall darf eine Absiedlung der Kaserne dazu führen, dass der Erholungsbereich Schönbrunn “disneylandartig” kommerzialisiert wird!

Gerhard Jordan

 

Seite geändert am 8 November, 2001 / Home