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Was wird aus der "Stadt des Kindes"?

Die sogenannte "Stadt des Kindes" in Weidlingau, an der Grenze des 14.Bezirks zu Hietzing (Mühlbergstraße/Hofjägerstraße) westlich des Auhof-Centers gelegen, wurde 1969-74 von Architekt Anton Schweighofer errichtet. Im Zuge der Heimreform 2000 wurden die bisher dort untergebrachten Kinder und Jugendlichen auf WG's und Wohnungen aufgeteilt, wodurch das Areal nunmehr leer steht.

Ende Jänner 2002 wurde von der Stadt Wien, die das Areal verkaufen will, eine Ausschreibung für einen Wettbewerb über die Nachnutzung gemacht. Die Sport- und Freizeitanlagen sollen öffentlich zugänglich bleiben, der soziale Anspruch soll gewahrt bleiben (z.B. durch generationenübergreifendes Wohnen). Obwohl "realpolitisch" nicht relevant, gehören die Sportanlagen und ein Teil der Grünflächen geografisch zu Hietzing. Dadurch ist auch Bezirksvorsteher Gerstbach in der Jury vertreten.

Unsere grüne Position:
Ein zukünftiger Investor sollte sicherstellen, dass
- eine Zugänglichkeit des öffentlichen Teiles des Areals erhalten bleibt;
- die Sportanlagen weiterhin für Schulklassen und Sportvereine ohne besondere Entgeltserhöhungen benutzbar bleiben;
- ein renoviertes Hallenbad auch weiterhin für die Bevölkerung der Region und vor allem für die Jugend und einkommensschwächere Familien ohne besondere Preisbarrieren zugänglich bleibt;
- und weitere soziale bzw. kulturelle Einrichtungen wie z. B. Restaurant, Jugendtreffpunkt u.a. geschaffen werden.

Die Tatsache, dass es in Hietzing kaum jugendkulturelle Einrichtungen gibt und laut letzter Volkszählung viele junge Menschen aus dem Bezirk wegziehen, oder auch der weite Weg für die BewohnerInnen von Hacking zum Hietzinger Hallenbad lassen die Bedeutung der "Stadt des Kindes" für den 13.Bezirk erahnen.

Zwei Voraussetzungen sind allerdings dafür zentral:
- Es muss eine bessere Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Hietzing aus geben. Eine Intervallverkürzung der von der U4-Endstelle Hütteldorf nach Auhof fahrenden Buslinien 150 und 151 ist hier an erster Stelle zu nennen. Ein diesbezüglicher Grün-Antrag wurde von der Hietzinger Verkehrskommission an diejenige des Bezirks Penzing zur Behandlung weitergeleitet.
- Und die Stadt Wien darf sich nicht aus ihrer (auch finanziellen) Verantwortung stehlen und das Areal ohne jegliche Auflagen an den Bestbieter verkaufen. Welche Konsequenzen mangelnde Mitsprache der Öffentlichkeit bei privaten Projekten hat, zeigt sich an zahlreichen Beispielen: am immer mehr verkommenden ehemaligen Länderbankgebäude in der Lainzer Straße 2, an den hohen Eintrittspreisen im Erlebnisbad Penzing, usw.

Gerhard Jordan



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