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Mittwoch, 3. Dezember 2014

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Der Staatssekretär

15.06.2011 17:11

 

Der Staatssekretär

Nun gibt es ihn. Da wir immer der Meinung waren, dass es ihn geben sollte, sind wir jetzt zufrieden. Nicht ganz, wir hätten ihn uns eigentlich als Minister vorgestellt, und sicher nicht dort, wo er jetzt angesiedelt ist.

Immerhin, es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Diesen Ausdruck verwendet man heute für alles, was falsch läuft, aber einen gut klingenden Namen hat.

Es ist sicher möglich, auf dem Gebiet der Integration erfolgreich zu arbeiten, wenn der Begriff hinreichend definiert ist. Nicht möglich ist es allerdings, die derzeit betriebene Politik erfolgreich mit Integration in Verbindung zu bringen. Die Trennung von Bleiberecht und Integration ist schon wegen des Zeitraums, der bis zur Feststellung des Bleiberechts meist verstreicht und in dem Integration bereits stattfindet, nicht möglich.

Es wäre an der Zeit einzusehen, dass die überwiegende Anzahl der im Lande befindlichen EinwanderungswerberInnen auch für immer hier bleiben wird. Diese Erkenntnis bedeutet aber, dass für Integration eine ganz andere Vorgehensweise erforderlich ist. Integration muss sofort beginnen und betrifft alle EinwanderungswerberInnen, ganz gleich, welchen Status sie auch haben mögen.

Dazu noch einige sonstige Irrtümer, die als Stolpersteine wirken könnten:

Das Hauptproblem der Integration ist nicht die Sprache, sondern die Möglichkeit der Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Das bedingt den Zugang zum Arbeitsmarkt. Das Erlernen der Sprache ist sehr wichtig, dieser Prozess ist aber schon Teil des Integrationsprozesses

Man will auch gut ausgebildete Menschen aus dem Ausland anwerben. Hier die gute Nachricht: Die meisten davon sind schon da. Sie werden nur schikaniert und oft auch wieder rückgeführt. Eine sehr kostspielige Fehlleistung, die nicht einmal, wie die Wiener Wahl gezeigt hat, Stimmen bringt.

Es ist schön, die erfolgreichsten 100 ZuwanderInnen vor den Vorhang zu bitten. Sie sind bewundernswert, weil sie die Schwierigkeiten, die das System verursacht, überwunden haben. Die Aufgabe der offiziellen Integrationsförderung wäre es aber, dass in ein, zwei Jahren 10.000 - 20.000 ganz gewöhnliche Familien durch Arbeit zu einem mittleren Einkommen gelangen, wodurch sie sich ordentliche Wohnungen leisten können und ihre Kinder Zugang zu geeigneten Schulen haben. Ihre Leistung wird keine sein, die in den Zeitungen hervorgehoben oder vom Herrn Staatssekretär besonders auszeichnet wird, aber sie gehört zur Summe der Leistungen, die das Leben der Gesellschaft tagtäglich möglich macht.



 

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