Die Grünen

Mittwoch, 3. Dezember 2014

hietzing.gruene.at/frauen/artikel

5. Hietzinger Frauentag

12.03.2013 22:26

 

5. Hietzinger Frauentag

Eine von vier Frauen in Österreich wurde bereits Opfer von Gewalt – oftmals in ihren eigenen vier Wänden. Das Gewaltschutzgesetz erlaubt es der Polizei, häusliche Gewalttäter am Betreten der eigenen Wohnung zu hindern und Frauen so vor ihren Ehemännern oder Partnern zu schützen. Darüber hinaus gibt es sowohl für Frauen als auch für gewalttätige Männer Angebote, die diese Spirale der Gewalt überwinden helfen.

Zur Veranstaltung am 6. März 2013 im Hietzinger Amtshaus

Referentin zu diesem Thema war Birgitt Haller, Leiterin des Instituts für Konfliktforschung (IKF), und Autorin von Büchern und Texten, in denen z. B. Gewalt in der Familie, Demokratieverständnis in Österreich und Fundamentalismus thematisiert werden. Die Juristin und Politikwissenschaftlerin war maßgeblich am Gewaltschutzgesetz 1997 beteiligt, das 2009 novelliert wurde und an dem sich andere Staaten bereits orientieren. Weibliche Gewaltopfer sowie deren Betreuerinnen haben dieses Gesetz mitgestaltet.

Kernmaßnahmen bei häuslicher Gewalt – die Täter sind zu 90 % Männer – sind das Betretungsverbot und die Schlüsselabnahme, welche die Polizei nun auch ohne Gerichtsbeschluss einstweilig verfügen kann.  Die Frist wurde bei der Novellierung verlängert und beträgt nun bis zu vier Wochen. Interventionsstellen, Kinder- und Jugendwohlfahrt und die Polizei arbeiten immer besser zusammen. Das Ziel bei der Begleitung der betroffenen Frauen ist Empowerment (Überwindung des Gefühls der eigenen Machtlosigkeit) durch psychische Betreuung und Bildung.

In der Stadt gibt es mehr Notanrufe und Anzeigen als auf dem Land, wo die Frauen stärker in das gesellschaftliche Umfeld eingebunden sind. Unter den verschiedenen Formen der Beziehungsgewalt gibt meistens nur die körperliche Gewalt Anlass zu so einem Schritt. Viele Frauen, die die Polizei zu Hilfe rufen, wollen nur eine Beruhigung der momentanen Situation und keine Trennung. Trotzdem wird manchmal auch gegen den Willen der Frau eine Wegweisung ausgesprochen. Haller berichtete, dass Frauen, die der Polizei deswegen zürnten, zwei Jahre später meinen, es hätte ihnen nichts Besseres passieren können. Die Veränderung der Lebenssituation wecke in ihnen Kräfte der Selbstbehauptung.

Hallers jüngste Publikation soll Frauen über 70, die der Gewalt des Partners ausgesetzt sind, helfen, sich aus dieser Situation zu befreien. Dieser Leitfaden, den sie gemeinsam mit Helga Amesberger und Sandra Messner herausgegeben hat, kann beim Institut für Konfliktforschung (Tel. 01/7131640) bezogen werden.

Eine von vier Frauen in ALLEN Schichten der Bevölkerung ist von Partnergewalt betroffen. Durch das Gewaltschutzgesetz und den damit verbundenen Maßnahmen haben die Frauen nun mehr Möglichkeiten, sich tätlichen Übergriffen zu entziehen. Die Anwesenden stimmen beim Gespräch mit Birgitt Haller darin überein, dass ein wichtiger Schritt für den Rückgang der Gewalt die gewaltfreie Erziehung der Kinder wäre. Dazu können die Anti-Gewalt-Männergruppen und das Empowerment der Frauen einen wichtigen Beitrag leisten.


Die Geschichte ist reich an Frauen, die die Welt verändert haben. Die Grünen Frauen ehrten diese in der Woche um den Internationalen Frauentag in ganz Wien mit Aktionen. In Hietzing präsentierten wir am 7. März in Form von lilafarbenen Straßenschildern Frauen, die im Bezirk Großes geleistet haben. Mit dieser Frauentagsaktion sollten diese starken Frauen ins Bewusstsein gebracht werden.

Von links nachts rechts: Lore Brandl-Berger, Sabine Lafazani, Andrea Diawara



 

RSS 2.0

IMPRESSUM
Die Grünen Hietzing
Lindengasse 40
1070 Wien
hietzing@gruene.at

KOMMENTARE

Dein Kommentar
 

Benützungsbedingungen

Maximal 1000 Zeichen sind möglich, längere Texte werden automatisch abgeschnitten. Die Kommentare von BenutzerInnen geben nicht die Meinung der Grünen Wien wieder. Die Grünen Wien behalten sich vor, strafbare, rassistische, sexistische, diskriminierende, pornografische, nationalsozialistische oder beleidigende Kommentare zu entfernen bzw. den jeweiligen Account zu sperren. Alle BenutzerInnen sind für die von ihnen veröffentlichten Inhalte und Daten selbst verantwortlich. Die Grünen Wien übernehmen keine Haftung für die von den UserInnen produzierten und bereitgestellten Inhalte.