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Mittwoch, 3. Dezember 2014

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Gedenktafel für die Holocaustopfer des Gymnasiums „Wenzgasse“

12.11.2013 02:58

 

Gedenktafel für die Holocaustopfer des Gymnasiums „Wenzgasse“

Der 9. November wird von verschiedenen Organisationen immer zum Anlass für Gedenkfeiern genommen. Am Ort der ehemaligen Hietzinger Synygoge an der Kreuzung Neue Welt-Gasse/Eitelbergergasse, die in der Pogromnacht 1938 niedergebrannt wurde, findet jährlich eine Gedenkfeier statt. Diesmal gab es zwei weitere Veranstaltungen im Bezirk: Vor dem alten Eingang des Gymnasiums Wenzgasse und am Haus Lainzer Straße 74 wurden Gedenktafeln für Opfer des Nazionalsozialismus enthüllt.


Die Tafel vor dem Gymnasium erinnert an 18 von den Nazis ermordete Schülerinnen (erfasst ab 1904, dem Gründungsjahr der Schule) und drei ermordete Lehrerinnen, außerdem an NS-Opfer, die in der unmittelbaren Umgebung der Schule gewohnt haben. Schüler_innen, Gymnasialdirektor Mag. Andreas Paseka, Bezirksvorsteherin Mag. Silke Kobald, VHS-Direktor Dr. Robert Streibel, der frühere Bezirksvorsteher DI Heinz Gerstbach, Bezirksrat  Dr. Gerhard Schmidt und interessierte Bürger_innen nahmen an der Feier teil.  Liesl Müller-Johnson, Autorin, Sängerin und seit Jahrzehnten Organisatorin von Sprachferien in England, war ein besonderer Gast. Sie war in den 1930-er-Jahren Schülerin der Wenzgasse und verließ noch vor dem Einmarsch der Nazis das Land. In den Reden wurde vor allem hervorgehoben, dass uns dieses Gedenken vor einer Wiederholung solcher Verbrechen bewahren soll.

Eine wichtige Basisarbeit für diese Tafel haben die Schüler_innen der 5C des Schuljahrs 2003/04 zusammen mit der Autorin dieses Artikels geleistet. Sie forschten im Zuge von „Letter to the stars II“ an Hand der alten Kataloge nach ehemaligen Schülerinnen, denen die Flucht vor den Nazis gelungen war. Sie fanden nicht nur solche, die überlebt hatten, sondern auch solche, die Opfer geworden waren. Die Ergebnisse dieser Arbeit kamen samt den Berichten der ehemaligen Schülerinnen, die als Mails und Briefe einlangten, in die Festschrift „100 Jahre GRG 13 Wenzgasse“. Daraus lasen Schüler_innen vor, bevor die Gedenktafel am 8. November 2013 enthüllt wurde.

Initiator Dr. Robert Streibel tritt für die Schaffung von Gedenktafeln anstelle von „Steinen der Erinnerung“ in den Gehsteigen ein. Die Tafeln sind besser lesbar und müssen nicht gewartet werden.

Es sind noch weitere Tafeln im Bezirk geplant, vor allem auch an Gedenk-Häusern, deren Besitzer damit einverstanden sind.



 

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