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Mittwoch, 3. Dezember 2014

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Benennungen in Hietzing: Drei Zusatztafeln kommen

03.05.2014 00:39

 

Benennungen in Hietzing: Drei Zusatztafeln kommen

Auf Initiative der Grünen hat eine HistorkerInnenkommission die Benennungen von Verkehrsflächen nach historisch belasteten Personen in Wien untersucht. Unsere Anträge auf Zusatztafeln wurden in der Kulturkommission nun ein-stimmig angenommen.

Benennungen im öffentlichen Raum spiegeln den Wertekatalog einer Gesellschaft wieder. Ein schöner Erfolg war beispielsweise die Benennung eines Parks nach Anna Freud in Folge eines Antrags der Grünen Hietzing. In der Vergangenheit wurden aber leider auch Benennungen nach Personen durchgeführt, deren Bild heute strittig ist.

Sebastian Brunner

Als ihm der jüdische Herausgeber der "Ostdeutschen Post", Ignaz Kuranda, den Vorwurf machte, er habe als Schriftsteller "die Judenhetze zu einem literarischen Industriezweig" ausgebaut, klagt Brunner, doch blitzte dieser mit seiner Ehrenbeleidigungsklage ab.

Bereits seit Jahren kämpften wir für eine Zusatztafel, die auf den ideologischen Hintergrund von Brunner, Schlüsselfigur im katholischen Antisemitismus, aufmerksam macht: Dies scheiterte aber am Widerstand der ÖVP und FPÖ.

Josef Pommer

Pommer war Wiener Gemeinderat und Reichsratsabgeordneter der Deutschen Volkspartei und trat für die radikale Durchsetzung von antisemitischen Prinzipien ein. Im Gemeinderat unterstützte  er Karl Lueger und engagierte sich „für das nationale Deutschthum, das praktische Christenthum und das Volkswohl„. Im Reichsrat polemisierte er im-mer wieder gegen "Sozialdemocraten und Judenliberale". So attackierte er beispielsweise einen Reichsratsabgeordneten als "frechen Juden".

Diese vorurteilsbeladene Haltung zeigte sich auch in seiner Musikarbeit. So meinte er anlässlich des zehnjährigen Jubiläums des "Deutschen Volksgesang-Vereines", "nur Deutsche, Arier, nur Deutschbewußte können das deutsche Volkslied, sein grunddeutsches Wesen fassen und würdigen."

Otto Weininger

Weininger wurde von der HistorikerInnenkommission nicht in deren Empfehlung erwähnt, was auf starke Kritik des Österreichischen Dokumentationsarchivs stieß. Weininger vertrat extrem antisemitische und frauenfeindliche Posi-tionen.
Ein Team um den Historiker Univ. Prof. Oliver Rathkolb erstellt nun die Texte für die Zusatztafeln.



 

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