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Mittwoch, 3. Dezember 2014

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Zwei-Klassen-Medizin

02.11.2011 14:26

 

Zwei-Klassen-Medizin

In der ersten Oktoberhälfte 2011 suchte ich eine Facharztpraxis im 13. Bezirk auf, um einen Termin zu vereinbaren. Telefonisch war ich zu Ordinationszeiten nicht durchgekommen, also ging ich persönlich hin. Ich brachte mein Anliegen vor, worauf mich eine der Empfangsdamen fragte: ”Kommen Sie privat oder als Kassenpatientin?” Ich erwiderte: ”Natürlich als Kassenpatientin!” ”Dann haben wir erst im Jänner 2012 einen Termin für Sie”, lautete ihre Antwort und schlug mir den 17. Jänner vor.

Ich wurde nicht gefragt: ”Ist es dringend? Ist es etwas, das gleich untersucht werden muss?” Wichtig war nur, ob ich den Privattarif bar bezahle oder ob ”nur” die Kasse für mich bezahlt. Mein Wert als Patientin wurde lediglich nach der Höhe der zu erwartenden Einkünfte bestimmt. Unter diesen Umständen habe ich auf den Jänner-Termin verzichtet und werde mir eine andere Praxis suchen. Da auch einer Bekannten von mir in derselben Facharztpraxis als Kassenpatientin auf Jänner 2012 verwiesen wurde, kann man annehmen, dass diese Art, mit Patienten umzugehen, in dieser Praxis System hat.

Wenn ich diese Episode erzähle, meinen manche Zuhörer: ”Ja, das ist halt so!” Aber muss das wirklich so sein? Die Zwei-Klassen-Medizin wird derzeit in der Öffentlichkeit diskutiert und als inakzeptabel bezeichnet. Wenn sich da etwas ändern soll, dürfen wir als Patienten so etwas nicht mehr achselzuckend hinnehmen.



 

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