Bezirksrat Mag. Gerhard Jordan (GRÜNE)
stellt in der Sitzung der Bezirksvertretung Hietzing am 18. September 2002 folgende
ANFRAGE
an den Herrn Bezirksvorsteher
und dessen mündliche Antwort
1. Wer veranlasste den Abbruch des Hauses Feldmühlgasse 9 neben der sogenannten
"Klimt-Villa" am 28./29.Juni 2002?
Antwort: Vermutlich der Besitzer.
2. Gab es für den Abbruch eine für Schutzzonen erforderliche Baubewilligung
gemäß § 60 Abs.1 Lit.d) Wr. Bauordnung?
Antwort: Nein.
3. Wann und durch wen haben Sie oder Ihre Stellvertreterin zum ersten Mal erfahren,
dass das besagte Haus abgerissen wird?
Antwort: Am Nachmittag des Samstags,
29.Juni, durch Anrainer.
4. Welche Schritte haben Sie gesetzt, um den Abbruch zu stoppen?
Antwort: Das Büro für Sofortmaßnahmen
wurde mit dem Ersuchen, einzugreifen verständigt.
5. Gab es in dieser Angelegenheit Kontakte Ihrerseits mit Behörden und wie verliefen
diese?
Antwort: Die Baupolizei war kooperativ,
aber zu dem Zeitpunkt war das Haus bereits abgerissen.
6. Werden Sie sich dafür einsetzen, dass bei illegalen Abbrucharbeiten in Schutzzonen
eine unbefristete Bausperre über die betreffende Liegenschaft gesetzlich verhängt
werden kann?
Antwort: Alle solchen Bestrebungen
sind zu unterstützen.
7. Wenn nein: Warum nicht?
(siehe 6.)
8. Gibt es ein laufendes Bauansuchen für das Grundstück Feldmühlgasse 9?
Antwort: Es ist keines bekannt.
9. Wenn ja: Von wem?
(siehe 8.)
10. Welche Reaktionen zuständiger Stellen gab es bisher auf den von der Hietzinger
Bezirksvertretung am 19.Juni 2002 einstimmig angenommenen Antrag von Frau BV-Stellvertreterin
Drlik, die "Klimt-Villa" unter Denkmalschutz zu stellen?
Antwort: Stadtrat DI Schicker
hat den Antrag an das Bundesdenkmalamt mit der Bitte um Behandlung weitergeleitet.
11. Welche Gründe sprachen aus Ihrer Sicht oder aus der Sicht Ihrer Stellvertreterin
dagegen, auch den Denkmalschutz für das (mittlerweile) abgerissene sogenannte
"Maculan-Haus" in der Feldmühlgasse 9 zu beantragen, wie dies am 19.Juni in
einer grünen Zusatzfrage angesprochen wurde?
Antwort: Es sprach nichts dagegen,
doch eine Änderung war in der Bezirksvertretungssitzung nicht mehr möglich.
(Anm. G.J.: Eine vorherige Diskussion über die Formulierung scheiterte daran,
dass die Antragstellerin sich weigerte, diesen gemeinsam mit anderen BezirksrätInnen
einzubringen).
BEGRÜNDUNG
Der Abriss des zwischen Feldmühlgasse und Hummelgasse gelegenen, zum Ensemble
der "Klimt-Villa" gehörenden Hauses stellt einen großen kulturellen Verlust
dar. Aus den Versäumnissen, die den Abbruch erleichterten, kann gelernt werden,
um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu verhindern oder wenigstens zu erschweren.
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Seite geändert am 3 Oktober, 2002