Bezirksrat Mag. Gerhard Jordan (GRÜNE),
Bezirksrätin Elisabeth Muth (ÖVP) und Bezirksrätin Roswitha Eisner (SPÖ) stellen
in der Sitzung der Bezirksvertretung Hietzing am 18. Juni 2008 folgenden
ANTRAG
Die zuständigen Stellen der Stadt Wien werden ersucht, eine Sanierung des an
der Schönbrunner Schlossstraße gelegenen "Hofpavillon" zu veranlassen.
BEGRÜNDUNG
Der sog. "Hofpavillon" - auch "Kaiserpavillon" genannt - wurde von Otto Wagner
(1841-1918) im Zuge des Baus der Stadtbahn zwischen 1896 und 1899 errichtet
und am 16. Juni 1899 eröffnet. Der Bau diente dem Kaiser und seinen Gästen sowie
den Mitgliedern des Hofes als Ein- und Ausstiegsstelle, wenn sie mit der Wiener
Stadtbahn reisten (der Pavillon liegt neben der Station Hietzing).
Der zentrale Raum des Hofpavillons, der überkuppelte Wartesalon des Kaisers,
enthielt eine Sitzgarnitur vor einem Gemälde von Carl Moll (1861-1945), das
eine Wien-Ansicht aus 3000 Metern Höhe zeigt. Hier befand sich auch ein Schreibtisch,
damit der Kaiser während der Wartezeit arbeiten konnte. Zwar hat Kaiser Franz
Joseph I. selbst den Pavillon wahrscheinlich nur zwei Mal (im Juni 1899 und
im April 1902) benutzt, aber bei Staatsbesuchen erfüllte das Gebäude öfter seine
Funktion.
Von 1920 bis 1955 befand sich darin ein Bildhauer-Atelier, danach ein Depot
für eine mineralogische Sammlung. Seit einer Generalsanierung 1989 wird das
Gebäude als Außenstelle des "Wien Museum" (früher "Historisches Museum der Stadt
Wien", seit 1. 1. 2002 Anstalt öffentlichen Rechts mit gemeinnütziger öffentlicher
Aufgabe) genutzt.
Leider befindet sich vor allem die secessionistische Überdachung der Auffahrt
in einem schlechten Zustand, die Metallteile sind teilweise von Rost zerfressen.
Aus diesem Grund sollte der Pavillon bald einer Sanierung unterzogen werden.
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Seite geändert am 20 September, 2008