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Mittwoch, 3. Dezember 2014

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Requiem für das Afritsch-Heim

20.09.2009 01:32

 

Requiem für das Afritsch-Heim

Am 7. September 2009 haben SPÖ und ÖVP im Wohnbauausschuss des Gemeinderats beschlossen, das (bis 2029 gültige) Baurecht der “Volkshilfe” für das 131.000 m² große Areal des Afritsch-Heims beim Hörndlwald mit Ende 2010 aufzulösen.

Das allein wäre noch nicht schlimm – hatte sich doch die Stadt Wien bis jetzt immer auf den “privaten” Baurechtnehmer ausgeredet, wenn ihr Untätigkeit in der Causa Afritsch-Heim vorgeworfen wurde (und so getan, als ob die Volkshilfe “nie und nimmer etwas mit der SPÖ zu tun hätte”).

Ein Blick in den Akt verrät jedoch Interessantes: Im Baurechtsvertrag von 1952 heißt es wörtlich: “Kraft dieses Baurechtes ist der Bauberechtigte berechtigt und verpflichtet, auf der (...) Liegenschaft ein Kinderheim mit Nebenobjekten zu errichten und diese in gutem Zustand zu erhalten”.

Wie am derzeitigen Zustand des - eigentlich architektur- und kulturhistorisch äußerst interessanten und erhaltenswerten - Gebäudes unschwer zu ersehen ist, wurde dieser Verpflichtung in keiner Weise nachgekommen: das Gebäude ließ man “verrotten”, sodass es in seiner Originalsubstanz praktisch nicht mehr zu retten ist. Wir Grünen hatten schon vor Jahren, als es noch nicht zu spät gewesen wäre, eine Sanierung gefordert und Unterschriften dafür gesammelt.

Wird Vertragsverletzung “belohnt”?

Mit dem Beschluss von SPÖ und ÖVP erhält nun die “Volkshilfe”, die das Gebäude vertragswidrig über Jahre verfallen ließ, quasi als “Belohnung” noch 450.000 Euro von uns SteuerzahlerInnen!

Wenn kryptisch von einer “Verwertung” und von einem “Bestbieterverfahren” gesprochen wird, dann ist Wachsamkeit angebracht.

Mit dem Abriss des desolaten Gebäudes verschwindet wieder ein Stück des “Roten Wien” (durchaus bezeichnend für den politischen Zustand der heutigen SPÖ), und auch die Nutzung für soziale Zwecke scheint keineswegs gesichert: Aus dem zum Areal gehörenden “Franziska Fast-Heim” müssen die bisher dort untergebrachten Flüchtlingsfamilien mit Jahresende ausziehen, und ob ein “Bestbieter” auf die maximal mögliche Verwertung der Liegenschaft verzichten würde, bleibt dahingestellt.

Wir Grünen fordern, dass die Stadt Wien das Areals auf keinen Fall verkaufen darf und setzen uns für eine sanfte und sozialen Zwecken verpflichtete Nachnutzung ein, bei der vor allem die Grünflächen (Wald, Sportplatz, usw.) als solche erhalten und geschützt werden sollen!

Das Afritsch-Heim heute mit kaputtem Dach.


Siehe auch: Für die Rettung und Sanierung des Afritsch-Heims! (Jänner 2006)





Das Afritsch-Heim in den 1950ern

 

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