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Mittwoch, 3. Dezember 2014

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Umstrittene Verscherbelung in Ober St. Veit

27.12.2009 04:47

 

Umstrittene Verscherbelung in Ober St. Veit

Für Unmut bei AnrainerInnen, denen die Erhaltung des Ortskerns von Ober St. Veit ein Anliegen ist, sorgte am 30. November 2009 der Verkauf eines Grundstücks im engen Bereich der Sommerergasse durch die Stadt Wien an eine Bau- und Immobilienfirma. Angeblich ging es um die (Auto-)Zufahrt zu einem Bauplatz auf dem Grundstück Sommerergasse 5, das allerdings ohnehin durch eine Türe in einer Bretterwand zugänglich ist.


Die historische Mauer entlang der oberen Sommerergasse, die vermutlich aus dem 18. Jahrhundert stammt und einst das Dorf (Ober-) St. Veit begrenzte, wurde gleich mit-verkauft. Durch die Zufahrt könnte sie beschädigt oder teilweise weggerissen werden, die Wiederherstellung aus dem Originalmaterial und vor allem die spätere Erhaltung nach einer Sanierung (für die gleich als Vorleistung der Kaufpreis reduziert wurde!) sind im Kaufvertrag nur sehr vage geregelt. Es wird lediglich auf die MA 19 verwiesen, die bisher schon öfter ziemlich “zahnlos” agiert hat. AnrainerInnen befürchten nicht nur ein Schicksal ähnlich dem des verfallenen Afritsch-Heims, dessen Erhaltung zwar im Baurechtsvertrag stand, die jedoch nie eingefordert wurde, sondern auch eine Gefährdung des Baumbestands (vor allem einer 140 Jahre alten Pappel) im Bereich der als Garten der Wohnanlage Glasauergasse 12-16/Sommerergasse 7-9 genutzten Grünfläche (siehe Foto) durch Baufahrzeuge etc.  Den Mitgliedern des beschlussfassenden gemeinderätlichen Wohnbauausschusses wurde eine Unterschriftenliste zahlreicher AnrainerInnen gegen die geplante Zufahrt übermittelt.

Grüne Argumente wurden weggewischt

Die grüne Planungssprecherin und Hietzinger Gemeinderätin DI Sabine Gretner argumentierte im Ausschuss fundiert und ausführlich gegen den Verkauf, der eine traurige Reihe von umstrittenen Verscherbelungen öffentlichen Guts im 13. Bezirk fortsetzt - von der Privatisierung des “Invalidenhausparks” bis zum einzig von den Grünen kritisierten Verkauf eines Grundstücks in der Mitte der Fred-Liewehr-Gasse an einen Bauträger, der den Abriss eines Kleinkinderspielplatzes zu Folge hatte.

Bezirksvorsteher Gerstbach ließ sich mit der vagen Zusage, dass die alte Mauer erhalten bliebe, abspeisen und teilte bereits am 30. April 2009 der MA 69 mit, “dass gegen den Verkauf kein Einwand besteht” (selbstverständlich ohne die anderen Parteien im Bezirk zu informieren!), und im Gemeinderatsausschuss zeigte sich dann die SPÖ gegen alle Argumente resistent und zog den Verkaufsbeschluss mit ihrer absoluten Mehrheit durch. Nicht einmal dem Antrag der Grünen auf Vertagung des Geschäftsstücks zur Prüfung etwaiger Nachteile stimmte sie zu.

An diese Vorgangsweise werden sich die Ober St. VeiterInnen hoffentlich erinnern, wenn ÖVP und SPÖ dereinst wieder einmal “Krokodilstränen” vergießen, weil man ja “leider nichts machen kann”, wenn Privateigentümer sich nicht um das Ortsbild kümmern...



 

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