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Mittwoch, 3. Dezember 2014

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Das Hietzinger Jugendparlament

27.12.2009 04:53

 

Das Hietzinger Jugendparlament

Dieses Projekt gibt es in Hietzing seit 2006, zurückgehend auf einen Oppositions-Antrag vom 23. Juni 2004, der eine Ausweitung des damaligen Kinderparlaments auch auf Jugendliche forderte. Die Zielgruppe sind Jugendliche der 8. und 9. Schulstufe, die von einem Team des Wiener Familienbundes unter der Leitung von Benedikt Krenn begleitet werden.

Wichtige Mitarbeiter sind Bezirksvorsteher Gerstbach mit der Bezirksvertretung, “Streetwork Hietzing” (außerschulische Betreuung von Jugendlichen ab 12) und die Schulen des Bezirks mit ihren DirektorInnen, die es möglich machen, dass in den entsprechenden Klassen dreistündige Demokratieworkshops stattfinden können.

Bei diesen Workshops werden den jungen Menschen grundlegende politische Kenntnisse und Möglichkeiten der politischen Mitgestaltung vermittelt. Das findet auch gleich seinen praktischen Niederschlag, weil die Jugendlichen gemeinsam überlegen, welche Wünsche sie bezüglich der Nutzung des öffentlichen Raumes im Bezirk haben. Jeweils zwei gewählte VertreterInnen pro Klasse präsentieren dann diese Wünsche im Rahmen einer Antragssitzung im Amtshaus. Etwa drei Monate später folgt dann die Antwortsitzung, in der die Jugendlichen erfahren, was realisierbar ist und aus welchen Gründen manches nicht umgesetzt werden kann. Eine wichtige Rolle spielt auch die Homepage, http://jupa13.jugendserver.at, die über Termine und aktuelle Entwicklungen informiert und die die Jugendlichen selbst mitgestalten können.

Am 24.11. 2009 fand im Amtshaus eine Antragssitzung statt, bei der die SchülerInnen des Bezirks folgende Wünsche äußerten:  ein gemütliches Jugendcafé mit Speisen und Getränken zum Selbstkostenpreis (schon lange eine Forderung der Grünen); Hügelpark: saubere WC-Anlage mit Männer- und Frauenbereich, eine große Uhr, Kirschbäume (wegen der schönen Blüten im Frühling), Hundeverbot (da nur wenige HundebesitzerInnen die Hundekot-Sackerln benützen), bessere Ballspielflächen, Skateranlage; Lockerwiese: Flutlichtanlage mit Zeitschaltuhr (wegen der AnrainerInnen), Holzhütte auf der Wetterseite schließen, Übernetzung des Käfigs, Aschenbecher. Weitere Wünsche waren: Wireless LAN und Kondomautomaten in den Parks; Parcourplätze zum Trainieren; Chillbänke (wie im Muqua) und Begradigung der Fußballwiese auf dem Roten Berg; ein zweiter Basketballständer auf der Lainzerbachwiese; Sitzbänke vor der Spar-Akademie; Feste, Sportveranstaltungen und bezirksweite Jugendsportwochen; Erneuerung des Bahnübergangs für FußgängerInnen in der Jagdschlossgasse u.a.m.

Durch dieses Projekt erfahren die Jugendlichen, was politische Arbeit auf demokratischer Basis bedeutet und dass Mitgestaltung in Gesellschaft und Politik möglich und wichtig ist. Allerdings wäre es wünschenswert, dass die Entscheidung über die Auswahl dessen, was verwirklicht wird, auf eine breitere Basis gestellt wird. VertreterInnen des Jugendparlaments könnten, wie es bereits in anderen Bezirken geschieht, in die für die Wünsche zuständigen Ausschüsse und Kommissionen eingeladen werden und sich so an der Entscheidungsfindung beteiligen. Das hätte auch den Vorteil, dass alle Fraktionen der Bezirksvertretung in diesen Vorgang eingebunden sind (ein bis heute nicht umgesetzter Teil des Antrags aus 2004 übrigens!). Derzeit entscheidet der Bezirksvorsteher zusammen mit den entsprechenden Magistratsabteilungen, welche Wünsche der Jugendlichen realisiert werden sollen. Der demokratische Ansatz des Jugendparlaments endet also dort, wo es besonders wichtig wäre, dass sich die Jugendlichen am Prozess beteiligen.

Viele Hietzinger Schulen (mit 8. oder/und 9. Schulstufe) beteiligen sich an diesem Demokratieprojekt:  Mittelschule Veitingergasse, Spar-Akademie, Gymnasium Fichtnergasse, Gymnasium der Dominikanerinnen. Leider fehlen noch das Gymnasium Wenzgasse und die Berufsschule in der Amalienstraße. Gerade heute, wo Politik bei manchen Jugendlichen keinen hohen Stellenwert hat, wäre es wichtig, dass Jugendliche demokratische Prozesse erleben und mitgestalten können. Die Jugendparlamente, die es auch auf Landes-, Bundes- und Europaebene gibt, lassen erwarten, dass die StaatsbürgerInnen künftig professioneller mit Politik umgehen werden.



 

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