Land-Art Projekt “Der rote Faden” im September 2010
18.07.2010 21:46
Land-Art Projekt “Der rote Faden” im September 2010
Wer heute einen Spaziergang entlang der Lainzer Tiergartenmauer macht und am Afritsch-Heim und der dazugehörigen Badeanlage vorbeigeht, muss erkennen, dass das Gebäude dem Verfall preisgegeben ist.
Das Baurecht obliegt noch bis Ende 2010 der “Volkshilfe”, von diesem Recht hat sie von 1987 bis heute keinen Gebrauch gemacht. 2011 übernimmt wieder die Gemeinde Wien dieses Objekt. Was passiert dann? Wird das Gebäude abgerissen, um einer Wohnhausanlage Platz zu machen?
Prof. Friedrich Achleitner äußert sich folgendermaßen über das Afritsch-Heim: “Die Internationale Kulturstätte Hörndlwald, ein Haus für Jugendtreffen und Schulungskurse, mit einer großen Lagerwiese und einem Sportplatz, wurde wohl aus dem Geist der sozialistischen Jugendkultur der dreißiger Jahre geschaffen. Heute, auf dem Weg zur Ruine, vermittelt der Bau auch architektonische Träume der fünfziger Jahre: Naturverbundenheit, Öffnung zu Luft, Sonne und Landschaft, aber auch zu den Kulturen der Welt. Gibt es für das ungewöhnliche Bauwerk wirklich keine Verwendung?” (Österreichische Architektur im 20.Jahrhundert, Band III/2)
Der Verein “Frauenzeit”, der sich derzeit um eine finanzielle Förderung des Projekts bemüht, will die verwilderten Gründe rund um das Afritsch-Heim als Medium für künstlerische Gestaltung verwenden und dabei die Geschichte dieses Ortes lebendig werden lassen. Vielleicht zeigen die entstehenden Kunstwerke einen Weg zu einer neuen Funktion und Gestalt dieser Örtlichkeit, vielleicht erscheint dadurch ein “roter Faden”, dem man folgen kann. PassantInnen und BesucherInnen sollen in diesen Denk- und Gestaltungsprozess einbezogen werden und diesen Ort wieder als Kulturstätte erleben können. Rege Beteiligung beflügelt den Prozess und in der Folge auch die Entstehung des roten Fadens.
Bereiten Sie sich bitte vor auf eine Woche im September 2010, Land-Art Projekt “Der rote Faden” beim Afritsch-Heim nahe dem Lainzer Tor!
Susanne Kompast, “Frauenzeit”
KOMMENTARE
Zu diesem Artikel kann nicht gepostet werden.