3. Hietzinger Frauentag
12.03.2011 21:22
3. Hietzinger Frauentag
Am 8. März 2011 fand im Amtshaus der 3. Hietzinger Frauentag statt.
Bez.vorst.stv.in Dorothea Drlik begrüßte die BesucherInnen und Bez.rätin Andrea Diawara warf einen Blick auf die Geschichte der Frauenbewegung. Danach sprach Mag. Susanne Kompast über das Thema “Frauen und die Reformpädagogik in Hietzing”. Sie erinnerte daran, dass Hermine Weinreb (Kinderfreunde) 1919 im Valerie-Trakt des Schlosses Schönbrunn 100 Kinder unterbrachte, die kein Zuhause mehr hatten, und für ihre Erziehung sorgte. Deshalb gab es auch eine Erzieherschule in Schönbrunn, in welcher moderne Pädagogik gelehrt wurde. – Zwei Frauen gründeten die Burlingham – Rosenfeld Schule im Haus Wattmanngasse 11, Anna Freud begleitete SchülerInnen und LehrerInnen im Sinne der Psychoanalyse. Die Schule bestand von 1928 – 1932 und hatte ca. 20 SchülerInnen. Im Zentrum der Reformpädagogik stehen die Entwicklung der Persönlichkeit und Demokratiefähigkeit.
Dr. Martina Schmid (MA 17) sprach zum Thema “Integration durch Bildung” und stellte gleich zu Beginn fest, dass MigrantInnen (20 % in Wien) zwei Dinge leisten müssen: die Gesetze des Gastlandes respektieren und die Sprache lernen. Ca. 2.500 Frauen nehmen jährlich an den Kursen “Mama lernt Deutsch” teil, sie sind schon wegen ihrer Kinder zum Mitmachen motiviert. Nach dem Sprachkurs werden noch weitere Mama-Kurse angeboten. Im Wäschepaket für Säuglinge findet sich neuerdings auch ein Buch über Kindererziehung. Einmal im Jahr findet ein “Mama lernt Deutsch” – Fest im Rathaus statt, das das Gefühl der Zugehörigkeit zu Ort und Gesellschaft verstärkt. Dr. Schmid berichtete auch über ein eben erst gegründetes Mädchen-Café im 7. Bezirk.
Als Ausklang lasen und spielten Elisabeth Kinsky und Lore Brandl-Berger Szenen eines Buches von Renate Welsh, “Liebe Schwester”. Der Schauplatz der Handlung ist Hietzing.
Mona Schöll erfreute uns mit Liedern und das Buffet der “Kichererbse” verwöhnte uns mit Aufstrichen, Brot und Kuchen.
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