Öffentlicher Verkehr: Verbessern statt verteuern!
26.05.2009 03:47
Öffentlicher Verkehr: Verbessern statt verteuern!
Nun ist die Katze aus dem Sack. Während zu Jahresbeginn noch (halbherzig) dementiert wurde, steht nun die Tariferhöhung im VOR-Verbund um rund 6% mit 1. Juli 2009 fest!
Abgesehen davon, dass diese Maßnahme verkehrs- und umweltpolitisch unklug ist, trifft sie naturgemäß die mittleren bis unteren EinkommensbezieherInnen am härtesten und ist daher überdies unsozial. Gerade jetzt, in Zeiten der Wirtschaftskrise, wäre viel mehr eine Verbilligung der Tarife angesagt, um diese Einkommensschichten zu entlasten und ein verkehrs- und umweltpolitisch richtiges Zeichen zu setzen! Für die Verschrottungsprämie hatte man(n) ja auch 25 Millionen Euro übrig.
Verbesserungen bei den Wiener Linien, wie Taktverkürzungen, scheitern unter anderem an Personalproblemen. Aktuell fehlen hunderte U-Bahn-, Straßenbahn- und BusfahrerInnen. Angesichts von etwa 80.000 Arbeitssuchenden in Wien ein blanker Hohn. Mit einer Verbesserung der Arbeitssituation inklusive Gehalt könnte dies von einem fähigen Personalmanagement sicher leicht behoben werden und die Drop out-Rate von Neuzugängen für diese schwere und verantwortungsvolle Arbeit drastisch gesenkt werden. Hier sind politische Entscheidungen dringend erforderlich.
Wir Wiener Grünen stehen sowohl auf Gemeinde-, als auch auf Bezirksebene für Verbesserungen des öffentlichen Verkehrs. Taktverkürzungen, Beschleunigungen von Straßenbahnlinien, aber auch eine flexible Gültigkeitsdauer der Wochen- bzw. Monatskarte (wie es sie in Graz gibt) sind nur einige unserer vielen Vorschläge, die Öffis zu verbessern. Diese attraktiveren öffentlichen Verkehrsmittel kommen uns allen zu Gute, denn je mehr Menschen diese benutzen, umso weniger Staus, Lärm und Abgase bedeutet das für uns alle.
Tariferhöhungen sind KEINE Alternative!
Für unsere derzeitigen Aktionen "Flotter 10er" und "Entknotung der Kennedybrücke" durch Linienzusammenführung von 10er, 58er und 60er gibt es bei diversen Veranstaltungen auch Unterschriftenlisten, wo wir uns über rege Beteiligung freuen würden.
Martin Diendorfer
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