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Mittwoch, 3. Dezember 2014

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Was kaum erwähnt wird – noch ein Artikel zum Parkpickerl

05.09.2012 21:56

 

Was kaum erwähnt wird – noch ein Artikel zum Parkpickerl

Angeregt vom einer Podiumsdiskussion, dem ersten der beiden Sommergespräche im Grünen Haus in der Lindengasse, der Basis der Wiener Grünen, fand ich ein paar Einzelheiten, die auch unseren Bezirk betreffen. Zum Thema “Wien: die gerechte Stadt?” waren David Ellensohn, Klubobmann der Grünen Wien, und Wencke Hertzsch, Stadt- und Regionalplanerin der TU-Wien, eingeladen. Die SeniorInnensprecherin der Grünen Wien Birgit Meinhard-Schiebel moderierte.

Es entspann sich eine sehr interessante Diskussion über Möglichkeiten zur positiven Veränderung einer Stadt, die im Ausmaß von etwa 17.000 bis 20.000 Menschen pro Jahr wächst. Diese Zahl beinhaltet Personen, die sich aus den Bundesländern und aus dem hauptsächlich Europäischen Ausland (meist Deutschland) in Wien ansiedeln sowie auch unsere neugeborenen Wiener und Wienerinnen. Jedenfalls bedeutet dies, dass unsere Stadt wächst. Übrigens, meint David Ellensohn, muss es wohl ein sehr gutes Zeichen sein, wenn es so viele Menschen zu einer Stadt zieht, es zeigt, dass die Lebensqualität hier hoch ist. Niemand möchte in eine Stadt ziehen, in der man sich nicht wohl fühlt.

Damit das aber auch so bleibt und wir viele unserer Straßen für ein gesteigertes Verkehrsaufkommen nicht breiter machen können, da sehr oft Häuserzeilen an die Straßen grenzen, müssen andere Maßnahmen getroffen werden, um die Situation zu entschärfen. Wien ist eine gewachsene Stadt, nicht am Reißbrett kreiert. Daher sind unsere Verkehrsmöglichkeiten auch limitierter als in anderen, jüngeren Großstädten.

Es gibt Parkplätze in Parkhäusern, deren Errichtung mit bis zu 20.000,00 Euro gefördert wurden, die aber tatsächlich leer stehen, während die Straße von Autos verstellt wird, der in einer Großstadt mit begrenzten Platzressourcen viel intelligenter genutzt werden könnte. Vor allem gilt eines: Sind Ausgaben dieser Höhe im Sinne der Allgemeinheit?

Eine Maßnahme, die zu Verkehrsverringerung, mehr Platz für die gerechte Nutzung öffentlichen Raums und geringerer Feinstaubbelastung führt, ist die viel diskutierte Parkraumbewirtschaftung. Diese gibt es in den Wiener Innenbezirken ja bereits seit Jahrzehnten, damals initiiert von der Koalition SPÖ/ÖVP und immer als Erfolg gefeiert. Da es aus diesen Bezirken nie einen Antrag gegen die geltenden Bestimmungen gab, wurde angenommen, dass es bei zunehmend schwieriger Parkplatzsuche in den Außenbezirken Wiens wohl an der Zeit sei, auch diese in jenes System einzubinden. Auch angesichts der täglich in die Stadt einpendelnden 350.000 Autos, die aneinandergereiht die Strecke Wien-London ausmachen würde. Nichts dagegen zu sagen, solange man sich dessen bewusst ist und Maßnahmen setzt, um für alle Beteiligten das möglichst Beste herauszuholen. Eine vernünftige Parkraumbewirtschaftung muss hier ein Ziel haben: Chancen zu bieten, den Autoverkehr zu steuern und zu beschränken und die damit in Zusammenhang stehende Lärm- und Umweltbelastung zu verringern. Auch ist die Maßnahme Parkpickerl nur eine von vielen eines vielschichtigen zukünftigen Gesamtkonzepts, bei welchem einzelne Maßnahmen immer als Teil des Ganzen zu sehen sind. Dialog muss und wird es immer geben, die Verkehrspolitik einer Stadt muss flexibel sein und immer das Wohl aller VerkehrsteilnehmerInnen, das sind immer FußgängerInnen, RollstuhlfahrerInnen, RadfahrerInnen, AutofahrerInnen und öffentlicher Verkehr im Auge behalten.
Es gab den bereits veröffentlichten Vorschlag, die Jahreskarte der Wiener Linien auf 515,00 Euro zu erhöhen, dafür wäre das Parkpickerl dann ein paar Euro günstiger gewesen. So löst man aber nicht ein zukünftiges Verkehrsproblem.

Es ist zielführend, eines der weltbesten Netze öffentlicher Verkehrsmittel zu fördern und die Überparkung öffentlichen Raumes, denn das ist die Straße immerhin, zu mindern, indem man versucht bewusst zu machen, dass Raum wertvoll ist.

Eigentlich ein wunderbarer Kompromiss: Die Grünen haben bekannter Weise die Jahreskarte um 365,00 Euro durchgesetzt. Auch das “Top Jugend Ticket”, die Jahreskarte für den gesamten Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) um 60,00 Euro, das für Kinder und Jugendliche für den Raum Wien, Niederösterreich und Burgenland gilt, ist ein wichtiger Schritt zur flexiblen Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und eine echte finanzielle Entlastung für Familien, deren Kinden zwischen den Bundenländern pendeln. Es wird weiterhin an umweltschonenden und zukunftsträchtigen Lösungen für eine lebensfreundliche und gesunde Stadt gearbeitet.

Empfehlen möchte ich sehr gerne diesen Link, den uns Wencke Hertzsch ans Herz gelegt hat: http://www.partizipation.at

Hier ist man eingeladen, sich über Stadtplanung zu informieren und, wie der Name bereits impliziert, mitzudiskutieren und abzustimmen.

Sabine.Lafazani@gruene.at



 

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