Dr. Käthe Leichter – Orte der Ehrung
02.04.2011 21:14
Dr. Käthe Leichter – Orte der Ehrung
Für eine engagierte, kämpferische Frau, die von den Nazis ermordet wurde, gibt es in Hietzing Orte der Ehrung.
Gemeint ist Dr. Käthe Leichter, die nach ihr benannte Gasse geht von der Spohrstraße zur Dostojewskigasse. Eine Wohnhausanlage in der Auhofstraße 152-156a, hinab zum Hietzinger Kai, wurde ebenfalls nach ihr benannt.
Dr. Käthe Leichter (1895 - 1942) stammte aus einer Wiener jüdischen Bürgerfamilie. Geprägt durch ihre Erfahrungen mit dem Elend des 1. Weltkriegs engagierte sie sich für die ArbeiterInnen-Klasse.
Ab 1914 studierte sie als eine der ersten Studentinnen Staatwissenschaft, obwohl ihr als Frau die Ablegung von Prüfungen verwehrt war. Aus diesem Grund promovierte Käthe Leichter 1918 in Heidelberg. In der Zwischenkriegszeit engagierte sie sich in der SPÖ und der Gewerkschaft. In der Arbeiterkammer leitete sie das Referat für Frauenarbeit, damit war sie eine der ersten Frauen in leitender Position.
Nach den Februar-Kämpfen 1934 floh sie mit ihrer Familie kurzzeitig in die Schweiz, kehrte aber nach Wien zurück. Da sie und ihr Mann im Austrofaschismus verfolgt wurden, arbeiteten beide im Untergrund für die Revolutionären Sozialisten.
1938 konnte ihr Mann mit den Söhnen fliehen, aber Käthe Leichter wurde verhaftet und im Herbst 1939 in das Konzentrationslager Ravensbrück überstellt. Im Februar 1942 wurde Käthe Leichter in einem Viehwaggon in der Nähe von Magdeburg bei einer der ersten Massenvergasungen ermordet.
Daten aus dem Buch: “Die Frauen Wiens”, sowie aus der Broschüre: “Widerstand in Hietzing” (VHS, Dr. Streibel) und aus “Biografia - Datenbank und Lexikon Österreichischer Frauen” (IWK 2008).
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