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Wald und Wild...


 
Erläuterungen über die Waldbewirtschaftung
im Hörndlwald bei der Exkursion am 23. Juni 2006.

 
 

Umwelt-Experte Helmut Chrobak stellt seinen
Naturgarten in der Nähe des Lainzerbaches vor.

... speziell im Lainzer Tiergarten war das Thema, zu dem Grün-Bezirksrat Walter Frank Anfragen in der Bezirksvertretung einbrachte und damit eine monatelange kontroverse Diskussion auslöste.

Was den Zustand der Bäume im Hörndlwald betrifft, so konnte eine Exkursion, zu der die Hietzinger Grünen Beamte der Magistratsabteilungen 22 (Umweltschutz), 42 (Stadtgartenamt) und 49 (Forstamt) einluden, zumindest teilweise Aufklärung bringen. Gegen Schlägerungen im Lainzer Tiergarten gibt es nach wie vor Vorbehalte von BürgerInnen, vor allem wegen des Ausmaßes und wegen der Flurschäden durch das schwere Gerät.

Die hitzigsten Debatten drehten sich jedoch um das Thema “Jagd”. Walter Frank wollte wissen, wie viele Abschüsse von Wild im Lainzer Tiergarten jährlich stattfinden. Eigenartigerweise war es kaum möglich, konkrete Zahlen zu erhalten: die Anfragebeantwortungen der MA 49 blieben die konkrete Auskunft schuldig, auch eine Begehung mit dem Umweltausschuss des Bezirkes brachte nur vage Angaben.

Schließlich brachte Gemeinderat Rüdiger Maresch (siehe Kommentar unten) im Rathaus am 10. Juli 2006 eine Anfrage ein, auf die Umweltstadträtin Ulli Sima am 23. August antwortete: In der Jagdperiode 2004/05 wurden im Lainzer Tiergarten 30 Stück Rotwild und 1.236 Stück Schwarzwild geschossen. 77% der Abschüsse erfolgten durch eigenes Personal, der Rest durch zahlende Jagdgäste.

Das Naturschutzgebiet Lainzer Tiergarten weist immer wieder große Waldschäden auf. Ursachen sind Wildschäden durch Rot- und Schwarzwild. Deshalb ist eine Bewirtschaftung des Wildes unbedingt notwendig. Bedingt durch die Nähe der Stadt kommen die natürlichen Feinde des Wildes wie Luchs, Bär oder Wolf nicht vor. Traditionell dulden aber auch die österreichischen Jäger meist keine Konkurrenz, wie ja das Theater um die so genannten Problembären, ob sie jetzt Bruno oder sonst wie heißen, beweist. Die Stadt Wien hat das Wild in Lainz bisher durch eigene Jäger bewirtschaftet. Die Trophäenjagd gab es nicht. Wie die Zahlen aber zeigen, geht man jetzt von dieser Praxis ab und lässt offensichtlich schießwütige Privatpersonen auch mitschießen. Für gutes Geld dürfen also manche ihrer Leidenschaft frönen. Was das ganze jagdliche Brimborium mit gelebtem Naturschutz zu tun hat, ist fraglich.

Rüdiger Maresch
Gemeinderat und Umweltsprecher der Wiener Grünen



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